Seniorenheimbewohnerin sitzt in Rollstuhl vor Tür
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Soziales

Kritik an gelockerten Bauvorschriften

Behinderten-Organisationen kritisieren die Gesetze, die Wohnbau-Vorhaben in Salzburg erleichtern sollen. Barrierefreiheit dürfe nicht weniger wert sein als Kostenargumente, sagen die Behindertenvertreter. Der für Raumordnung zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) weist die Kritik zurück.

Die Landespolitik will mit fünf neuen Gesetzen günstigere Wohnungen ermöglichen. Der Zivilinvalidenverband hat eine negative Stellungnahme zu den Gesetzesvorhaben abgegeben. Dafür dürfe nicht mit dem Abgehen von Önormen die Barrierefreiheit ausgehöhlt werden, argumentieren die Behindertenverbände.

Sie verweisen darauf, dass Barrierefreiheit nach einer Studie nur ein Prozent der Gesamtbaukosten ausmache. Die Kritik von Behindertenvertretern, wonach im neuen Bautechnik-Gesetz künftig mehr als drei Stockwerke ohne Lift gebaut werden dürften, weist der für Raumordnung zuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) zurück.

Raumordnungs-Landesrat: „Kritik geht völlig ins Leere“

„Diese doch massive Kritik geht völlig ins Leere. So wie schon bisher, ist auch künftig ab dem dritten Stockwerk verpflichtend ein Lift einzubauen. Aber aufgrund der Kleinheit dieser Wohnungen können je Ebene anstatt künftig vier anstatt – wie bisher – drei Wohnungen errichtet werden“, sagt Schwaiger.

Kleinere Wohnungen sollen günstigere Mieten ermöglichen. Für eine Wohnung mit 45 Quadratmeter soll die Nettomiete 450 Euro betragen. Die neuen Gesetze werden allerdings in den kommenden drei Monaten ohnehin noch nicht beschlossen, weil die Europäische Kommission beim Thema Bauen mitentscheiden kann.