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Nur 42 Prozent kamen zu „Pädagogen-Impfaktion“

In Salzburg haben sich bei der Impfaktion für Lehrerinnen und Lehrer nur 42 Prozent der eingeladenen Personen impfen lassen. Wie die „Salzburger Nachrichten“ am Montag berichteten, wurden in der Karwoche und bei einem späteren Zusatztermin 7.492 Menschen immunisiert. Berechtigt gewesen wären rund 17.500.

Neben den rund 9.000 Lehrern und 3.512 Kindergartenpädagogen waren auch Verwaltungs- und Reinigungspersonal, Hausmeister, Schulpsychologen und Tageseltern geladen. Besonders gering dürfte die Beteiligung in den Kindergärten ausgefallen sein.

Skepsis gegenüber Impfstoffen weiter groß

Laut der zuständigen Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS) hätten einzelne Einrichtungen angegeben, dass sich nur zehn Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Impfung gemeldet haben. Die Einrichtungen gaben dabei Skepsis gegenüber dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca als Grund an, die vor allem bei jungen Frauen ausgeprägt gewesen sei. „Ich glaube nicht, dass die Impfbereitschaft grundsätzlich so niedrig ist“, meinte Klambauer.

Auch Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP), der noch Anfang April mit einer Beteiligung von rund 60 Prozent gerechnet hatte, ortete die Ursache für die verhaltene Teilnahme in der Debatte über die Nebenwirkungen rund um den AstraZeneca-Impfstoff. Die tatsächliche Zahl der geimpften Personen dürfte allerdings etwas höher als die 42 Prozent liegen. Pädagogen oder anderes Personal könnten als Risikopersonen über den Hausarzt oder als Angehörige einer Rettungsorganisation bereits geimpft worden sein.

Faßmann zuversichtlich, Lehrervertreter weniger

ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann hatte zuletzt angegeben, dass bereits zwischen zwei Drittel und drei Viertel der Pädagoginnen und Pädagogen geimpft seien. Auf Nachfrage hieß es aus seinem Ressort, dass laut Rückmeldung der Bildungsdirektionen zwischen 70 und 80 Prozent der Lehrer bereit seien, sich impfen zu lassen. In vier Bundesländern hätten bereits alle Kandidaten zumindest ihre erste Impfdosis erhalten, in den anderen solle es mit Ende April so weit sein.

Weniger optimistisch ist die Wahrnehmung des obersten Lehrervertreters Paul Kimberger (FCG): Er ortet völlig unterschiedliche Voraussetzungen je nach Bundesland. In mehreren Bundesländern hätten noch nicht einmal alle Lehrer ein Impfangebot erhalten, und bei den anderen sei die zweite Immunisierung teils noch in weiter Ferne. „Ich kann deshalb nicht nachvollziehen, was Minister Faßmann sagt.“ Er verstehe die Sehnsucht nach einem normalen Schulbetrieb, „aber das Impftempo macht uns da einen gewaltigen Strich durch die Rechnung“.