Überwachungskamera
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Chronik

Mehr Ärger mit Nachbarn durch Videoüberwachung

Wer an Haus oder Wohnung eine Überwachungskamera anbringt, muss darauf achten, dass der Nachbar nicht mitüberwacht wird. Dieser Appell kommt jetzt von Flachgauer Gemeinden. Durch die immer billiger werdende Technik nehmen Konflikte wegen solcher Kameras deutlich zu.

Wenn Überwachungskameras am eigenen Haus oder in der Wohnung den Nachbarn mitfilmen, sind Konflikte programmiert. Das kennt Adolf Hinterhauser, ÖVP-Bürgermeister von Dorfbeuern (Flachgau), aus seiner Gemeinde. Dort fühlten sich Bürger von Nachbarn überwacht, was an den Ortschef herangetragen wurde.

Nach Abstimmung mit einem Juristen veröffentlichte die Gemeinde deshalb einen Aufruf, darauf zu achten, nur die eigene Liegenschaft mit Kameras zu überwachen. Denn die Rechtslage sei eindeutig, sagt Hinterhauser. „Es ist ja heute technisch mit sehr wenig Aufwand möglich, eine Kamera zu installieren und die meisten Leute vergessen darauf, dass das nur auf den eigenen Bereich Bezug nehmen soll. Sprich: Das Nachbargrundstück darf darauf nicht zu sehen sein.“

„Privatsphäre des Einzelnen schützen“

Die gleichen Probleme gebe es mit Kameradrohnen. Auch hier höre er immer wieder Beschwerden, weil in den Garten oder auf die Terrasse der Nachbarn gefilmt werde, schildert der Bürgermeister. „Und auch hier müssen wir mehr darauf hinweisen, dass nur das freie Gelände, die Natur und der persönliche Besitz überflogen werden dürfen und die Privatsphäre des Einzelnen zu schützen ist. Das gilt nicht nur für die Drohnen, sondern auch für die privaten Überwachungskameras“, so Hinterhauser.

Dieses Problem gebe es nicht nur in Dorfbeuern, ist sich der Bürgermeister sicher. Denn sowohl Kameradrohnen als auch Überwachungskameras sind mittlerweile günstig für den Privatgebrauch zu haben.