Verbotsschild für Hundekot
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Freilaufende Hunde: „Viel Kot und gerissene Tiere“

Freilaufende Hunde auf Weiden und landwirtschaftlichen Flächen werden zu einem immer größeren Problem. In der Pandemie haben sich viele Salzburger einen Hund angeschafft und diese Tiere würden viel zu oft frei laufen, beklagen Bauern und Jäger. Auf den Wiesen würde Kot herumliegen und junge Wildtiere würden gerissen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie werden die Spaziergänger mit Hunden mehr. Landesweit sei von einem Plus von mehr als zehn Prozent bei den neu angeschafften Hunden auszugehen, heißt es von der Aktion „Respektiere deine Grenzen“. Viele dieser Hunde würden ohne Leine kreuz und quer über landwirtschaftliche Flächen laufen, wird kritisiert.

Oberndorf: „Tote Rehe durch Hundebisse“

So steigt in Maria Bühel in Oberndorf (Flachgau) bei Bauern und Jägern der Ärger über die freilaufenden Hunde. Gerade jetzt im Frühling werden viele Jungtiere, brütende Vögel und ausgewachsene Wildtiere entlang der Spazierwege Beute von freilaufenden Hunden. Die Besitzer bekämen es oft gar nicht mit, wenn ein Hund ein anderes Tier reißt.

„Die Hundebesitzer wollen es nicht glauben, aber wir haben hier jährlich immer wieder tote Rehe durch Hundebisse. Durch den Gurgelbiss kann man feststellen, dass es ein Hund war. Das wollen sie uns nicht glauben, weil der Hund zu Hause brav ist, aber wenn er im Freien ist, kann das schon ausarten“, sagt der Oberndorfer Landwirt und Jagdleiter, Franz Stampfl.

Gerissenes Reh im Jahr 2018
ORF
Am Plainberg in Bergheim entdeckte 2018 ein Jäger ein gerissenes Reh – hier konnte ein Hundebiss nachgewiesen werden

„Hundekot im Gras ist gefährlich für Rinder“

Auch Hundekot im Gras wird zunehmend zum Problem – wenn Rinder dieses Gras später als Futter erhalten, kann es im Extremfall zu deren Tod führen. „Wenn ein Hund hin kotet, dann macht auch der nächste Hund seinen Haufen hin. Das ist nicht nur ein Häufchen, das sind viele Kote – das wird bei der Fütterung sehr gefährlich“, sagt Landwirt Stampfl.

Freilaufende Hunde: „Viel Kot und gerissene Tiere“

Freilaufende Hunde auf Weiden und landwirtschaftlichen Flächen werden zu einem immer größeren Problem. In der Pandemie haben sich viele Salzburger einen Hund angeschafft und diese Tiere würden viel zu oft frei laufen, beklagen Bauern und Jäger. Auf den Wiesen würde Kot herumliegen und junge Wildtiere würden gerissen.

24 Schilder weisen auf Kotproblematik hin

Mit 24 Schildern und Hundetoiletten wird in Oberndorf zwar darauf hingewiesen den Kot mitzunehmen und die Hunde an der Leine zu führen, viele Besitzer ignorieren allerdings die Regeln. „Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis, wenn schon das Hundesackerl verwendet wird, dass dieses dann einfach in die Wiese geschmissen wird. Deshalb appellieren wir seitens der Gemeinde ganz stark an alle Hundebesitzer, die Leinenpflicht und den ordnungsgemäßen Gebrauch der Hundetoiletten zu verwenden“, sagt der Oberndorfer SPÖ-Bürgermeister, Georg Djundja.

Aktion scharf: Neue Hundebesitzer werden informiert

In Oberndorf will man das Problembewusstsein der Hundehalter wieder schärfen. Jeder, der seinen Hund neu anmeldet, wird über die geltenden Regeln entlang der Spazierwege informiert. Ähnliche Probleme melden auch St. Georgen und Nußdorf (beide Flachgau). Die Ortschefs der drei Gemeinden starteten deshalb Aufrufe, die Hunde nicht frei laufen zu lassen und auch den Hundekot wegzuräumen. Es brauche mehr Rücksicht, so der Tenor der Bürgermeister.