Umfahrungsstraße Zell am See-Schüttdorf
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Chronik

Umstrittene Umfahrung in Schüttdorf schreitet voran

In Zell am See (Pinzgau) wird an der jahrelang umstrittenen Umfahrungsstraße in Schüttdorf gebaut. Das Land investiert mehr als 18 Millionen Euro in das Projekt. Mit der neuen Umfahrung im Gewerbegebiet und dem neuen Hochwasserschutz sollen auch die Möglichkeiten steigen, dort Gewerbeflächen zu verwerten.

Im kommenden Jahr soll die neue Umfahrung in Schüttdorf fertig sein, sie führt von der Pinzgauer Straße am Wohngebiet Zellermoos vorbei und mündet über die Überführung in die Mittersiller Straße. Ziel der Umfahrung ist eine Verkehrsentlastung.

Anrainer: „Wir wurden indirekt erpresst“

Gemeindevertreterin Irene Rieder-Schroll von der Bürgerliste in Zell am See wohnt im Gebiet Zellermoos, zehn Jahre lang kämpfte sie gegen das Umfahrungsprojekt. „Es ist von Anfang gesagt worden, dass wir die Straße in Kauf nehmen müssen, damit wir einen Hochwasserschutz bekommen. In gewisser Hinsicht ist die Siedlung Zellermoos damit erpresst worden, indem es keinen Hochwasserschutz gibt, wenn es keine Straße gibt.“

Gemeinde: Umfahrung verbessert Verkehrslage

Die neue Umfahrung werde in erster Linie Verkehr aufnehmen und so die Gesamtlage verbessern, sagt hingegen der SPÖ-Bürgermeister von Zell am See, Andreas Wimmreuter. Die Stadtgemeinde Zell am See sieht mehrere Vorteile im Projekt: Nach dem bisherigen Gefahrenzonenplan war das Gewerbegebiet hochwassergefährdet und kaum zu verwerten, jetzt gibt es einen neuen Hochwasserdamm, auf dem ein Teil der neuen Straße verläuft.

Damit sind die Gewerbeflächen künftig vor Hochwasser geschützt. „Wenn die Hochwasserschutz-Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Gewerbeflächen sicher noch attraktiver und die Widmung dafür liegt bereits auf dem Tisch. In Zukunft werden sich hier sicher Interessenten melden“, sagt Bürgermeister Wimmreuter.

Schmittenhöhebahn will Straße von Gemeinde übernehmen

Wirtschaftlich sind die Karten durch die Straßenverbindung neu gemischt – bei der Talstation der Areitbahn überlegen die Bergbahnen der Schmittenhöhe, jenen Straßenteil, der künftig nur noch wenig stark befahren sein wird, von der Stadt Zell am See zu übernehmen. Die Straße könnte dann in die Zufahrt zum Schigebiet eingebunden werden.

Umfahrung soll 2022 eröffnet werden

Die neue Umfahrung begrenzt das Gewerbegebiet im Ortsteil Schüttdorf nach Süden hin. Einer Verwertung des Areals steht nichts mehr entgegen. Im kommenden Jahr soll die Umfahrung eröffnet werden.

In Zell am See (Pinzgau) wird an der jahrelang umstrittenen Umfahrungsstraße in Schüttdorf gebaut. Das Land investiert mehr als 18 Millionen Euro in das Projekt. Mit der neuen Umfahrung im Gewerbegebiet und dem neuen Hochwasserschutz sollen auch die Möglichkeiten steigen, dort Gewerbeflächen zu verwerten.