Peter Herzog im Ziel des Wien Marathon 2019
APA/HANS PUNZ
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Sport

Impfung vor Olympia? Verunsicherung bei Athleten

Für Österreichs besten Marathonläufer, Peter Herzog aus Saalfelden (Pinzgau), gibt es vor den Olympischen Spielen in Tokio noch viele Unsicherheiten: Nicht nur, ob die Spiele überhaupt stattfinden, sondern auch, ob die Athleten geimpft werden – und wenn ja, wann.

Der 33-jährige Peter Herzog ist durch seine Leistungen für Tokio qualifiziert – das ist aber schon fast das Einzige, was derzeit fix ist. Denn bei der Frage möglicher Impfungen vor Olympia wird es unsicher: Noch sagt der Veranstalter Japan, dass auch ungeimpfte Athleten die olympischen Wettkämpfe bestreiten dürfen. Das Österreichische Olympische Comite (ÖOC) will aber, dass die Fixstarter vorab geimpft werden. Aus dem Sportministerium heißt es dazu: Vor Juni könne man sich das nicht vorstellen.

„Für Planung wäre es extrem wichtig“

Peter Herzog sagt zu dieser Diskussion: „Die ganzen Risikogruppen, die sollen die Impfung zuerst bekommen – und dann, wenn’s passt, für uns, die nach Tokio reisen sollen. Für die Planung wäre es natürlich extrem wichtig, wann und ob überhaupt geimpft wird. Man weiß ja nicht ganz genau, wie man auf die Impfung dann reagiert. Von daher wäre es natürlich schon geschickt, wenn man das in einem relativ großen Zeitfenster vorher verabreicht bekommt – damit man die Zeit hat, das Training zu reduzieren, sollte es einem schlecht gehen.“

Allerdings: Ob und wann er als Olympia-Teilnehmer eine Impfung bekommt, das weiß Herzog weiter nicht. Das bedeutet Ungewissheit vier Monate vor dem wichtigsten Laufauftritt seiner sportlichen Karriere. Der Olympia-Marathon findet am 8. August statt, Ende Juli würde Peter Herzog nach Sapporo anreisen.

Bei Impftermin im Juni „kein gutes Gefühl“

Ein Impftermin im Juni wäre für Herzog deshalb zu spät: „Einen Monat vor dem Marathon zu impfen, das wäre für mich persönlich kein gutes Gefühl. Ich weiß ja nicht, wie ich da reagiere und wie schnell ich da wieder voll ins Training einsteigen kann. Ein Schwächung im Immunsystem kann im Hochleistungssport – speziell im Ausdauersport – einen unglaublich negativen Einfluss haben. Ich habe auch noch mit keinen Sportlern reden können, die schon geimpft worden sind, wie sich das auswirkt. Da tappen wir ein bisschen im Dunklen.“

Derzeit nur leichtes Training nach Verletzung

Zurzeit ist Peter Herzog beinahe zum Nichtstun gezwungen, weil er verletzt ist. Den Halbmarathon in Dresden musste der 33-Jährige vorzeitig beenden – mit einem Muskelfasereinriss in der Wade. Die Vorbereitung auf seine ersten Olympischen Spiele verläuft zurzeit ruhig und bedacht mit kurzen, leichten Laufeinheiten.

Mitte April möchte Österreichs schnellster Marathonläufer in die letzte Vorbereitungsphase vor dem Olympia-Marathon starten, mit vollem Elan und gesunden Beinen: „Ich bin vor drei Wochen bei einem Zehn-Kilometer-Straßenlauf in Berlin ganz knapp an einem österreichischen Rekord vorbeigelaufen“, sagt Herzog. „Das Training hat der Körper über den Winter ganz gut aufgenommen. Ich habe eine Mords-Freude, dass mein Körper so leistungsbereit ist. Von dem her bin ich sehr zuversichtlich für die Olympischen Spiele, dass ich dort auch eine richtig gute Leistung abliefern und vielleicht sogar überraschen kann. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Olympischen Spiele stattfinden.“ Vor Olympia hat der 33-jährige Saalfeldner noch zwei Höhentrainingslager in St. Moritz in der Schweiz geplant sowie den einen oder anderen kleineren Vorbereitungswettkampf.