Als eigenee, lebendiger Osterhase für Kinder – dafür seien Kaninchen überhaupt nicht geeignet. Deshalb sollte man auf solche tierischen Geschenke zum Osterfest verzichten, sagt Felix Arlhofer, der in Lend (Pinzgau) die Tierhilfe „Felicita“ betreibt. In den Wochen und Monaten nach Ostern landen häufig Kaninchen in seiner Auffangstation: „Irgendwann kommt er vielleicht drauf: Sie kosten etwas, sie machen Dreck, sie brauchen viel Zeit, sie brauchen Platz, sie sind vielleicht in der Nacht auch einmal laut. Kaninchen sind ja tag- und nachtaktiv.“
Arlhofer betreibt in Lend ein wahres Kaninchenparadies – mit zahlreichen Gehegen im weitläufigen Garten. Mehr als 60 Kaninchen leben aktuell bei ihm – vorübergehend als Notfälle: „Anfang März haben wir aus zwei Großnotfällen aus Oberösterreich elf beziehungsweise 36 Kaninchen bekommen“, schildert Arlhofer. „Die kommen oft von überforderten ‚Animal-Hoardern‘ oder Tier-Messies. Das läuft aus dem Ruder – und die bekommen das meist selbst gar nicht mit.“
Kaninchen sind keine Kuscheltiere
Trotz aller Aufklärung glauben noch immer viele Leute, dass Kaninchen anspruchslose Haustiere sind, weiß Tanja Grundner von der Tierhilfe Felicita: „Das ist das komplette Gegenteil. Es sind auch keine Kuscheltiere, wie man oft glaubt. Sie mögen das Aufheben eigentlich nicht. Sie wollen ihre Ruhe haben, sie wollen buddeln, sie wollen ihr Essen, sie wollen ihre Haken schlagen. Vom Menschen wollen sie nicht unbedingt viel wissen, wenn man ehrlich ist.“
Auch Ursula Lochmann vom Tierheim Hallein (Tennengau) macht immer wieder darauf aufmerksam, dass Kaninchen als Ostergeschenke gerade für Kinder wenig geeignet sind: „Gerade die kleinen Kinder quetschen die Kaninchen, tragen sie. Man sieht das ja, wenn man selber Kaninchen aufhebt: Die zappeln, die wollen das gar nicht. Die wollen nicht herumgetragen und gekuschelt werden. Man kann sie auch nicht daran gewöhnen.“
Keine Kaninchen zu Ostern schenken
Kaninchen-Vermittlungsstopp zu Ostern
Bei der Tierhilfe Felicita ist man deshalb vor Ostern besonders vorsichtig bei der Vergabe von Kaninchen, sagt Felix Arlhofer: „Eigentlich haben wir da einen Vermittlungsstopp – außer wir können wirklich auf Nummer sicher gehen, dass das nicht nur so eine Kurzzeit-Anschaffung wird und wir bekommen sie wieder zurück oder sehen sie irgendwo im Internet zum Verkauf.“
Denn Felix Arlhofer und Tanja Grundner sehen es als ihre Aufgabe, den Kaninchen ein artgerechtes Leben zu sichern.