Bei den neuen Angeboten geht es beispielsweise um Hilfsangebote für Gewaltopfer und Schulungen für Sozialarbeiter, Pädagogen oder Polizisten. Schon in Zeiten ohne Corona-Pandemie hätten es Gewaltopfer nicht leicht, Hilfe zu erhalten, kritisiert Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ).
„Aus vielen sozialen Studien wissen wir, dass es acht Mal einen Hilferuf eines Kindes braucht, bis jemand hilft. Das ist für ein kleines Kind eine riesige Überwindung. Ich habe selbst 20 Jahre lang in der Beratung gearbeitet und kenne solche Fälle mit Kindesmissbrauch und Gewalt in der Familie. Da sind die Kinder verschüchtert. Und wenn sich ein Kind einmal öffnet und sagt: Der Papa ist nicht nett zu mir und haut mich immer – dann ist es wichtig, dass Menschen aufmerksam werden, dass sie das ernst nehmen, erkennen, wenn ein Kind Hilfe braucht und dann auch etwas machen.“
„Auch Beschimpfungen und Erniedrigungen sind Gewalt“
Die Kinder- und Jugendhilfe der Stadt sei ein guter Ansprechpartner in solchen Fällen, versichert deren Leiterin Adelheid Moser. "Gewalt zeigt sich nicht mit Ohrfeigen, Klapsen, Tritten und Schlägen an verschiedenen Körperstellen, sondern auch mit Beschimpfungen oder Erniedrigungen.
Es führt sogar so weit, dass Elternteile sagen: ‚Ich bringe mich um, wenn Du Dich nicht ordentlich benimmst‘. Man soll besser ein Mal zu viel als ein Mal zu wenig solche Fälle melden. Denn immer wieder erleben wir, dass wir erst in den Familien landen, wenn die Situation schon eskaliert ist. Da ist es für beide Seiten viel besser, wenn wir früh genug in den Familien sind. Denn dann können wir eine Familie unterstützen und ihr dabei helfen, die Erziehung selbst in die Hand zu nehmen", betont Moser.
Kinder- und Jugendhilfe rund um die Uhr erreichbar
Die Kinder- und Jugendhilfe des Magistrats ist in den nächsten zwei Monaten 24 Stunden täglich unter der Salzburger Nummer 8072/3993 sowie über Instagram und Whatsapp erreichbar.