Eine Ärztin zieht eine Spritze auf.
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Coronavirus

Berchtesgadener Land impft schneller als Salzburg

Während die östlichen Bundesländer schärfere CoV-Maßnahmen einführen, bleiben die Regelungen im Westen Österreichs, also auch in Salzburg, unverändert. Deutschland diskutiert dagegen auch über schärfere Maßnahmen, obwohl die Infektionszahlen im benachbarten Berchtesgadener Land niedriger sind als in Salzburg.

CoV-Vergleich: Salzburg und Berchtesgadener Land

Im deutschen Landkreis Berchtesgadener Land liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei 111, im Bundesland Salzburg hingegen bei 299. In Salzburg haben aktuell rund 50.000 Menschen zumindest die erste Corona-Teilimpfung erhalten, das sind rund elf Prozent der über 16-Jährigen, also jener Altersgruppe, die grundsätzlich für eine Covid-Impfung infrage kommt. Im Landkreis Berchtesgadener Land haben bislang gut 12.000 Menschen die erste Corona-Teilimpfung erhalten – das entspricht einer Impfrate von etwas mehr als 14 Prozent bei den über 16-Jährigen.

Im Landkreis Berchtesgadener Land wird schneller geimpft, als im Bundesland Salzburg: In Salzburg sind 11 Prozent der über 16-Jährigen geimpft, im deutschen Nachbar-Landkreis sind es 14 Prozent.
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Im Landkreis Berchtesgadener Land wird schneller geimpft, als im Bundesland Salzburg: In Salzburg sind 11 Prozent der über 16-Jährigen geimpft, im deutschen Nachbar-Landkreis sind es 14 Prozent.

Im Impfzentrum Mitterfelden gleich hinter der Landesgrenze im bayerischen Ainring werden täglich bis zu 500 Menschen geimpft. Dieses Impfzentrum ist eines von zweien im Landkreis Berchtesgadener Land. In Bayern setzt man stark auf diese Impfzentren. Weil die Termine festgelegt sind und die Menschen vor Ort aufgeklärt werden, können sich die Einheimische in Ruhe impfen lassen, betont Bernhard Kern, der Landrat im Berchtesgadener Land.

Auch Bayern klagt über Impfstoffmangel

Der Personaleinsatz im Impfzentrum ist groß, vier bis fünf Ärzte sind im Einsatz. Alle fünf bis sieben-ein-halb Minuten wird eine Person geimpft, sagt Joachim Leske, der ärztliche Leiter der Impfzentren im Berchtesgadener Land. „Da kann man über zwölf Stunden schon einiges wegimpfen, soweit der Impfstoff in der Menge verfügbar ist“, erklärt Leske.

Die Verfügbarkeit des Impfstoffs ist also auch in Bayern ein Problem – genauso wie in Salzburg. Im Bundesland werden derzeit zwischen 7.000 und 10.000 Menschen wöchentlich geimpft, allerdings in den Arztpraxen. Man hantelt sich von Woche zu Woche je nach Eintreffen des Impfstoffs weiter. Und das sei bei den Lieferanten höchst unterschiedlich, sagt der Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP). Beim Impfstoffhersteller Pfizer/Biontech könne man zwei bis drei Wochen vorplanen. Bei Moderna sei es sehr unregelmäßig, der britisch-schwedische Hersteller AstraZeneca sei bei den Lieferungen zu 60 Prozent verlässlich.

Viele Zweitimpfungen in Salzburg

Das Thema Impfen hat heute auch den Salzburger Landtag beschäftigt. Im Vergleich zum benachbarten Bayern liegt Salzburg bei den Impfungen etwas zurück. Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) betont, dass das Land Salzburg bei den Impfungen der über 80-Jährigen und der zwischen 75- und 80-Jährigen über dem Österreich-Durchschnitt liege.

Diese Zahlen dürften sich aber demnächst wieder ändern. „Es wird jetzt in den nächsten zwei Wochen etwas abflachen, denn jetzt kommen die Zweitimpfungen dran, darauf konzentrieren wir uns jetzt und dann geht es weiter in den Altersstufen“, sagt der Landeshauptmann.

Impfstraßen für Salzburger Lehrpersonal

Die nächste Impf-Welle in Salzburg startet am Freitag. Dann werden die Pädagoginnen und Pädagogen geimpft. Rund 8.000 haben sich angemeldet, für diesen Ansturm werden dann auch in Salzburg Impfstraßen eröffnet – in jedem Bezirk eine.