Papiermüll im Abfalllogistik-Center Oberwart
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Chronik

Razzien in Abfallfirmen: Illegale Absprachen?

Ermittler der Bundeswettbewerbsbehörde haben in Salzburg und fünf weiteren Bundesländern am Donnerstag mehr als 20 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Es geht unter anderem um den Verdacht illegaler Preisabsprachen und Marktaufteilungen.

Zu den Razzien in Salzburger Abfallfirmen sind weitere Details bekannt geworden, es soll sich um eine Flachgauer und eine Pongauer Firma handeln. Das Salzburger Landeskriminalamt hat die Aktion mit Computerforensik-Spezialisten unterstützt.

Vier Spezialisten für Computertechnik des Salzburger Landeskriminalamts forderten die Ermittler der Bundeswettbewerbsbehörde in Salzburg an, um im Flachgau und im Pongau bei Abfallwirtschaftsbetrieben umfangreiche Datensicherungen durchzuführen. Konkrete Namen von betroffenen Firmen nennt die Behörde, „aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.“

Verdacht auf illegale Preisabsprachen

Gut ein Dutzend Mitgliedsbetriebe in privater und öffentlicher Hand listet der Verband österreichischer Entsorgungsbetriebe in den beiden Salzburger Bezirken. Die Wettbewerbshüter ermitteln hier wegen des Verdachts auf illegale Preisabsprachen, Marktaufteilungen, sowie Absprachen bei Ausschreibungen. Die Verstöße gegen kartellrechtliche Vorschriften sollen laut Wettbewerbsbehörde jedenfalls über einen längeren Zeitraum erfolgt sein.

Die Auswertung der nun sichergestellten Daten wird längere Zeit in Anspruch nehmen, dämpfen die Ermittler bereits jetzt Hoffnungen auf rasche Ergebnisse. Beim Baukartell habe man rund drei Jahre von den ersten Ermittlungsschritten bis zur Anklage gebraucht, denn es müssten jeweils enorme Datenmengen genau analysiert werden, sagt dazu eine Behördensprecherin.