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Hannes Reichelt beendet Ski-Karriere

Der Pongauer Hannes Reichelt aus Radstadt hat Mittwoch beim Weltcup-Finale in Lenzerheide (SUI) das Ende seiner aktiven Karriere als Skirennsportler bekanntgegeben.

Der 40-Jährige holte bei der WM 2015 Gold im Super-G, sicherte sich in der Saison 2007/2008 den Super-G Weltcup und gewann 13 Weltcup-Rennen, eines davon auf der Streif in Kitzbühel (2014). Insgesamt stand er 46 Mal bei Weltcup-Rennen auf dem Podest der drei Besten.

Hannes Reichelt winkt in die Kamera
APA/Herbert Neubauer

„Nach dem Kreuzbandriss alles probiert“

Reichelt benennt Gründe seines Rücktritts und verweist auch auf Folgen seiner Verletzung: „Ich habe das Gefühl gehabt, dass nach 20 Jahren im Skiweltcup der Zeitpunkt gekommen ist, mich zu verabschieden. Bei den Rennen habe ich mir zunehmend schwergetan, mich zu überwinden und an das Limit zu gehen. Für mich war klar, entweder fahr ich voll oder gar nicht, ich wollte es in dieser Saison unbedingt noch einmal versuchen. Ich denke, ich habe nach dem Kreuzbandriss alles probiert und kann mir nichts vorwerfen.“

Momente, die „der Wahnsinn waren“

„Zum Glück hatte ich sehr viele und auch sehr schöne Erfolge. Es gibt ein paar Situationen, die immer wieder durch meine Gedanken schwirren und einfach der Wahnsinn waren. Zum Beispiel, dass ich bei meinem zweiten Weltcuprennen in Gröden gleich am Stockerl gestanden bin. Oder, dass ich neun Monate nach meinem Kreuzbandriss im Jahr 2005 den Super-G von Beaver Creek gewinnen konnte, aber auch, dass ich mit meinem Kindheitsidol Stephan Eberharter ein Podium teilen konnte, bleibt mir in schöner Erinnerung. Der Gewinn der Kugel mit dem Herzschlagfinale gegen Didier Cuche war natürlich auch etwas Besonderes, wie der Sieg 2014 auf der Streif. Natürlich auch Super-G Gold in Beaver Creek wird mir immer in sehr guter Erinnerung bleiben. Ich blicke sehr stolz auf meine Karriere zurück.“

Reichelt plant Studium

Er habe sich immer vorgenommen, nach meiner Karriere studieren zu gehen. Das spiele immer noch eine Rolle in seinen Überlegungen, so der Radstädter: "Natürlich möchte ich auch dem Skisport in irgendeiner Form erhalten bleiben, wie genau weiß ich jedoch noch nicht. Außerdem freue ich mich schon sehr auf die Zeit mit meiner Familie.“

Andreas Puelacher findet es als sportlicher Leiter des ÖSV-Herrenteams schade, dass Reichelt nun geht: „Hannes ist ein großer Sportler und eine tolle Persönlichkeit. Er war überall voll akzeptiert und hatte stets eine Leaderposition eingenommen.“