Am 4. März war über den Zahnarzt – für den nach wie vor die Unschuldsvermutung gilt – die Untersuchungshaft verhängt worden. Trotz eines positiven CoV-Tests soll der Mediziner weiter vorgehabt haben, in seiner Ordination im Gasteinertal zu arbeiten. Daraufhin war er von Polizeibeamten festgenommen worden. Es habe dringende Tatbegehungsgefahr bestanden, so die Begründung.
Quarantänebescheid aufgehoben, PCR-Test negativ
Diese Gefahr sei nun, zwölf Tage nach Festnahme, nicht mehr gegeben, teilte das Gericht am Dienstag mit. Ein durchgeführter PCR-Test bei dem Zahnarzt hätte ein negatives Ergebnis gebracht, auch die behördlich angeordnete Quarantäne wurde mit Montag aufgehoben. „Da somit keine Ansteckungsgefahr mehr beim Angeklagten vorliegt, wurde er durch das Gericht enthaftet“, so Gerichtssprecher Andreas Wiesauer.
Prozess bereits am 29. März
Damit ist die Geschichte für den Mediziner allerdings noch nicht vorbei. Am 29. März muss sich der Beschuldigte vor dem Landesgericht Salzburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten vor.
Der Verteidiger des Mediziners, der Salzburger Rechtsanwalt Kurt Jelinek, sprach nach der Entlassung seines Mandanten aus der U-Haft von „Missverständnissen“. „Das alles wird sich in der Hauptverhandlung aufklären“, sagte er zur APA. Näher darauf eingehen wollte er am Dienstag nicht.
Kassenvertrag gekündigt
Der Vertrag mit dem Zahnarzt wurde laut ÖGK-Obmann Andreas Huss bereits gekündigt. Vertragsbedingt werde diese Kündigung jedoch erst mit 30.6. wirksam. Was ein vorübergehendes Berufsverbot für den Mediziner betrifft, sei nun der Landeshauptmann am Zug, ergänzt Huss.