148 Tonnen Gestein mussten in den vergangenen Wochen vom Haus der Stadtgeschichte am Fuße des Kapuzinerbergs abtransportiert werden. Ein schwerer Felssturz hatte die Glasfront samt Lesesaal zerstört.
Der Lesesaal ist zwar nach wie vor gesperrt, aber für die Besucherinnen und Besucher richtete Peter Kramml, Leiter des Stadtarchivs, einen provisorischen Leseraum ein. „Im Foyer haben wir einen Art Notlesesaal errichtet mit Tischen für drei Personen, weil wir natürlich coronavirusbedingt auch Einschränkungen haben“, sagte Kramml. Interessierte müssen sich vorab im Haus der Stadtgeschichte anmelden.
Einsicht in 22.000 jahrhundertealte Bauakten
Rund 2.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr nützen das Stadtarchiv, Studierende ebenso wie Architektinnen und Architekten sowie Baumeisterinnen und Baumeister. Sie nehmen unter anderem Einsicht in jahrzehntealte und sogar jahrhundertealte Akten.
„Was man vielleicht nicht so weiß, im Erdgeschoß des Hauses lagern 22.000 Konskriptionsnummern, also alle Bauakten in der Stadt Salzburg seit dem Jahr 1866“, erzählte Kramml. „Und jeder, der ein Bauvorhaben hat oder ein Haus bewerten lassen will, braucht diese Originalakten. Und das war in den letzten Wochen unser größtes Problem, dass sie nicht freizugänglich waren.“ Bis Herbst soll das Haus der Stadtgeschichte wieder vollständig saniert sein und wieder im Normalbetrieb laufen.
Das Haus der Stadtgeschichte ist Sitz des Stadtarchivs und der Statistik der Stadt Salzburg und widmet sich der Erforschung, Darstellung und Vermittlung der Geschichte der Stadt Salzburg.