Politik

St. Veit: SPÖ wirft ÖVP Freunderlwirtschaft vor

Die SPÖ wirft der ÖVP Freunderlwirtschaft vor: Anlass ist ein Ärzte-Zentrum in St. Veit im Pongau. Dieses plant der Vizebürgermeister der Gemeinde. Die Sozialdemokraten kritisieren, dass das Grundstück für junge Hausbauer vorgesehen gewesen wäre. Der Vizebürgermeister weist die Vorwürfe zurück.

In der Diskussion in St. Veit geht es um insgesamt neun Bauparzellen – eine 7.300 Quadratmeter große Fläche erhält ÖVP-Vizebürgermeister Karl Schwaiger für das geplante Ärztezentrum. Die zweite Parzelle ist für das Haus seines Sohnes vorgesehen, der mit ihm gemeinsam das Ärztezentrum vorantreibt.

Vorwurf: „Kontakte zum eigenen Vorteil genutzt“

Sieben Bauparzellen bleiben für Einheimische, die sich dort ansiedeln wollen. Diese Vorgangsweise sei nicht einzusehen, kritisiert SPÖ-Gemeindesprecher Johann Ganitzer. „ÖVP-Vizebürgermeister Schwaiger nutzt seine Kontakte zu seinen eigenem Vorteil. Junge Familien würden sich freuen, wenn sie um diesen Preis Bauland erwerben könnten.“

Bürgermeister: „Politiker muss Fläche erwerben dürfen“

Der ÖVP-Bürgermeister von St. Veit, Manfred Brugger, weist die Vorwürfe zurück. „Wenn man heute als Politiker nichts mehr tun darf und auch nicht das Recht hat, dass man ein Grundstück erwerben darf, dann werden wir irgendwann keine Politiker mehr haben.“

„Ärztezentrum bringt Arbeitsplätze“

Der Betreiber des Ärztezentrums und Pflegedirektor der Landeskliniken in Hallein (Tennengau) und St. Veit, Karl Schwaiger, ist auch Vizebürgermeister in der Pongauer Gemeinde. Er sehe in der Vorgangsweise kein Problem, denn die Gemeinde sei immer interessiert gewesen, die Infrastruktur im Gesundheitsbereich zu verbessern.

Das Ärztezentrum bringe bis zu fünf Vollzeitarbeitsplätze bei Investitionen von mehr als einer Million Euro, ergänzt der Vizebürgermeister von St. Veit. Weil die umstrittene 7.300 Quadratmeter große Fläche dem Land gehört, stimmt der Landtag Ende März über den Verkauf ab.