Pflegerin und alte Frau
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Coronavirus

24-Stunden-Betreuung: Schutzausrüstung fehlt weiter

24-Stunden-Betreuerinnen, die sich um alte Menschen in deren Wohnung kümmern, warten seit November auf ihre gesetzlich zugesicherte Coronavirus-Schutzausrüstung. Sie sollten kostenlos FFP2-Masken, Desinfektionsmittel und Handschuhe bekommen, geliefert wurde noch nichts.

Die Verteilung der Schutzausrüstung sollte über die Bundesfachgruppe für Personenbetreuerinnen in der Wirtschaftskammer erfolgen. Die zeigte sich auf ORF-Anfrage verwundert: Zwar habe es Lieferschwierigkeiten gegeben – die erste Lieferung müsse aber schon da sein.

Doch bei den 24-Stunden-Betreuerinnen in Salzburg sei noch nichts angekommen. Das sagte der Vorsitzende der Berufsgruppe in Salzburg, Günter Lindenthaler: „Wir warten schon dringend auf die Gegenstände. FFP2-Masken sind sehr wichtig, Desinfektionsmittel für Oberflächen, aber natürlich auch die Hände und Einweghandschuhe – die gängigen Materialien, die Personenbetreuerinnen brauchen.“

Pflegerinnen und Familien müssen Ausrüstung kaufen

Ein entsprechendes Gesetz, das den Betreuerinnen das Material zusichert, gibt es seit September. Bestellt worden sei die Schutzausrüstung im November. Seither werde die Berufsgruppe Woche für Woche vertröstet, sagte Lindenthaler: „Jetzt versorgen wir uns halt mit diesen Materialien über die Supermärkte und Drogerien.“

Eigentlich müsse die Österreichische Gesundheitskasse für die Kosten aufkommen, ergänzte Lindenthaler. Jetzt tragen die Kosten für die Schutzausrüstung teils die Betreuerinnen selbst, teils die Familien der zu Pflegenden. Bis zu 100 Euro seien das pro Monat. Hochgerechnet auf ganz Salzburg in etwa 100.000 Euro. Ähnliche Probleme gäbe es auch in anderen Bundesländern, ergänzte der Berufsgruppenvorsitzende.