Rund 130 Museen und Sammlungen gibt es in Salzburg normalerweise, großteils in den Bezirken – von Heimatmuseen über Kunstsammlungen bis hin zu Fachmuseen. Von den 94 im Salzburger Museumsverband verzeichneten Regionalmuseen halten derzeit aber nur 15 offen. Darunter auch das jüngste Mitglied im Museumsverband – der Vogtturm in Zell am See (Pinzgau). Er wurde im Vorjahr aufwendig restauriert, das Museum neu eröffnet.
Die Sammlung zeigt die Geschichte Zell am Sees, Innovationen aus der Region und heimische Künstler wie Richard Hirschbäck. Kurz nach der Neueröffnung musste das Museum auf Grund des Lockdowns schon wieder schließen. „Jetzt ist die Freude noch größer. Nach der zwangsläufigen Pause sind wir froh, dass wir wieder da sein können“, sagt Erich Erker, Kurator des Museums im Vogtturm. Geöffnet ist an den Wochenenden für die Einheimischen: „Es ist schön, wenn man wieder Gäste begrüßen kann.“
Keine Touristen als Besucher, wenig Platz in alten Häusern
Ohne Touristen aus dem In- und Ausland halten sich die Besucherzahlen derzeit aber in Grenzen. Das ist einer der Gründe, warum viele Regionalmuseen immer noch geschlossen halten. Ein weiterer ist die schwierige Umsetzung der Covid-19-Schutzverordnung.
Viele Regionalmuseen sind in historischen Gebäuden untergebracht. Doch die beengten Raumverhältnisse in vielen dieser Bauten erfordern strenge Besuchergrenzen. Ein Beispiel dafür ist das Karl-Heinrich-Waggerl-Haus in Wagrain (Pongau). Es ist zwar ebenfalls geöffnet – aber mit Beschränkungen. Denn das ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers wurde 1776 erbaut und ist relativ eng: „Es gibt natürlich nur ein Stiegenhaus. Man kann hier keine großartige Besucherlenkung und -führung machen“, weiß Karl-Heinz Kreuzsaler vom Kulturverein „Blaues Fenster“, der das Waggerl-Haus betreibt. Deshalb: „Das Wichtigste ist bei uns: Wir instruieren jeden Besucher ganz deutlich mit den Regeln, die es im Haus gibt. Und die wichtigste Regel ist: Abstand halten, Abstand halten.“
Nur wenige Regionalmuseen haben geöffnet
„Die, die kommen, freuen sich irrsinnig über Angebot“
Auch das Museum Schloss Ritzen in Saalfelden (Pinzgau) ist wieder für Besucher geöffnet. Zu sehen sind verschiedene Ausstellungsräume zur Pinzgauer und Saalfeldener Zeitgeschichte, bis hin zu aktuellen Sonderausstellungen, die Bergbilder der Saalfeldener Künstlerin Helene Maria Schorn.
Die Museumsleiterin in Schloss Ritzen, Andrea Dilligner, ist gleichzeitig auch Obfrau des Landesverbandes der Salzburger Museen. Sie weiß: „Es kommen jetzt nicht viele Besucher. Aber die, die kommen, freuen sich irrsinnig, dass es dieses Angebot gibt und die Möglichkeit gibt, dass sie ihrem Alltag ein bisschen entfliehen können, um sich im Museum eine neue Ausstellung anzusehen. Man darf aber nicht vergessen: Ein Museum lebt ganz stark von Veranstaltungen, von Führungen. Und was für uns auch ganz wichtig ist: die Zusammenarbeit mit den Schulen, dass die Schüler zu uns kommen, um über verschiedene Themen zu arbeiten. Das fällt jetzt schon seit über einem Jahr flach.“ Die Öffungszeiten der Museen variieren derzeit sehr stark – hier hilft oft nur die Vorab-Recherche im Internet.