In der vergleichsweise kleinen Augustiner Brauerei in Salzburg-Mülln startet Braumeister Hansjörg Höplinger derzeit optimistisch in die Vorproduktion für Ostern und den Sommer. Es herrsche fast Normalbetrieb, sagt er: „Wir sind hier immer drei Monate im Voraus, wenn wir da im Sudhaus brauen. Deshalb sind Lockdowns und solche Sachen immer sehr schwierig zu planen. Jetzt haben wir schon ein bisschen Überblick. Grob gesagt: Auf Ostern hin wollen wir wieder auf vollen Lagern sitzen, damit wir die Kapazität für den Sommer haben.“
Im Vorjahr wurden in der Müllner Brauerei zwei Millionen Liter Bier gebraut. 250 Fässer Bier mussten weggeleert werden, weil sie in der Gastronomie nicht ausgeschenkt werden konnten.
Stiegl: Es wird mehr produziert, aber noch nicht abgefüllt
In der wesentlich größeren Stiegl-Brauerei in Salzburg-Maxglan sieht das anders aus: „Zigtausende“ Fässer Bier muss die größte Brauerei im Bundesland derzeit von Gastronomiebetrieben zurücknehmen – viele Hütten und Wirtshäuser brachten das mittlerweile abgelaufene Bier zurück. Dennoch bereitet sich auch die Stiegl-Brauerei wieder auf eine mögliche Gastronomie-Öffnung zu Ostern vor. Die Produktion werde langsam wieder hochgefahren, sagt Geschäftsführer Thomas Gerbl: „Das Bier braucht viele Wochen, bis es fertig ist. Es sind viele Produktionsschritte notwendig. Wir haben bereits begonnen, die Bierproduktion wieder hochzufahren und mehr zu produzieren.“
Abgefüllt und ausgefahren wird allerdings noch nicht. Denn das Bier in den Fässern halte nur sechs Monate lang, sagt Gerbl: „Wir versuchen, die Abfüllung so weit wie möglich hinauszuschieben. Uns fehlt einfach die Planungssicherheit. Weil auch mit den Ankündigungen, die derzeit da sind, können wir nicht sehr viel machen. Denn wir können uns nicht darauf verlassen, dass es dann tatsächlich so passiert.“
Brauereien fahren Produktion wieder hoch
Trumer Brauerei noch vorsichtig
Die Trumer Brauerei in Obertrum (Flachgau) ist dagegen vorsichtiger. Dort werden sonst rund fünfeinhalb Millionen Liter Bier im Jahr für die Gastronomie produziert. Derzeit herrscht in Obertrum nur Schmalspurbetrieb mit rund 20 Prozent der Menge – und auch das nur für den Handel. Bei einer möglichen Gastronomieöffnung werde Trumer auf Reserven zurückgreifen, sagt Brauerei-Geschäftsführer Josef Sigl: „Wir haben auch schon Bier in den Tanks. Das ist grundsätzlich, wenn’s gut, dunkel, kühl und ohne Sauerstoff gelagert ist, kein Problem. Wir können dann sukzessive das steigern. Das sollte sich eigentlich gut ausgehen. Wir hoffen, dass es jetzt endlich einmal losgeht.“
Offen ausgeschenkt werden kann Bier jedenfalls frühestens am 27. März – vorausgesetzt, die Gastronomie darf bis dahin tatsächlich wieder öffnen.