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Huemer
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Vom Traditionscafe als Hüttenwirt auf den Dachstein

Nie hätte sich Bernhard Huemer vorstellen können, dass er seinen Traumberuf als Wirt im Traditionscafe Wernbacher im Salzburger Andräviertel aufgeben würde – bis zur CoV-Krise. Jetzt geht der leidenschaftliche Kaffeesieder neue Wege und wird Hüttenwirt.

Manchmal trifft der Spruch von der Krise als Chance tatsächlich zu: die Gjaid Alm in 1.738 Metern Seehöhe am Krippenstein im Dachsteinmassiv (OÖ) und der Gastronom Bernhard Huemer haben einander gesucht und gefunden.

Bei ihm war es Liebe auf den ersten Blick, sagt der ehemalige Wernbacher-Wirt. Der gebürtige Oberösterreicher arbeitet seit seinem 15. Lebensjahr in der Gastronomie. „Ich hab immer Kontakt mit Gästen gehabt, war immer der Wirt und das ist auch meine große Leidenschaft. Irgendwie hat mir das jetzt in meinem Portfolio noch gefehlt.“

Große Pläne für uriges Almleben

Und es wäre nicht Bernhard Huemer, wenn er nicht kreative Ideen für das künftige Almleben hätte: Seminare, Ausbildungen, Geburtstagspartys und Hochzeiten will er an seiner neuen Wirkungsstätte ausrichten. Wenn es die Corona-Auflagen dann wieder erlauben, können die Gäste droben auf der Gjaidalm auch übernachten.

Bernhard Huemer Gjaid Alm
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Bernhard Huemer führte das Cafe Wernbacher 17 Jahre lang.

Insgesamt 120 Betten gibt es: „Davon sind zirka 50 in ganz urigen Schlaflagern und die restlichen teilen sich dann auf Zweitbett- und Vierbettzimmer auf. Wer das will, es ist wirklich ‚back to the roots‘ und hat einen ganz urigen Hüttencharakter.“ Ein völlig neues Leben also, das für den Cafetier aus dem Andräviertel beginnt.

Genau dort hat er übrigens den ersten Hinweis auf sein neues Leben entdeckt: „Ich hab mir beim Andräviertelflohmarkt letztes Jahr ein Bild gekauft. Darauf zu sehen ist eine klassische Almszenerie. Und ich hab mir das angesehen und gesagt: irgendwie wird das mein neues Projekt und habs zu Hause aufgehängt. Als dann die Gjaid Alm ein Thema wurde, hab ich mir das Bild wieder angesehen und festgestellt: darauf ist eine Alm und im Hintergrund der Dachstein zu sehen. Der Wahnsinn. Es war wirklich Bestimmung“, meint Huemer.

Dachsteinmassiv Alm Gjaid Alm
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Der neue Ausblick für Bernhard Huemer auf der Gjaid Alm.

Gjaid Alm gesucht und gefunden

Aber wie kam es überhaupt soweit, dass ein alteingesessener Kaffeehauswirt aus der Salzburger Innenstadt im Salzkammergut auf die Alm zieht?

„Ich bin letztes Jahr in meiner schöpferischen Pause dagesessen und hab das Vergangene reflektiert und mich gefragt: wo soll die Reise überhaupt hingehen. Und da ist ein langer Wunsch von früher, Hüttenwirt zu werden, wieder aufgekommen.“ Zuerst hielt Huemer sogar schon am Großglockner nach einer Hütte Ausschau, aber fand dort nicht die richtige. Bei der Gjaid Alm war es dann Liebe auf den ersten Blick. Der Plan wäre jedenfalls, am 1. Mai die ersten Gäste auf der Gjaid Alm bewirten zu können.