Beleuchtetes Apothekenschild
ORF.at/Georg Hummer
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Politik

Apotheker wollen Impfungen verabreichen

Apotheker wollen in die CoV-Impfprogramme eingebunden werden und selbst Impfungen anbieten. In der Schweiz, Irland, Kanada und anderen Staaten dürfen sie seit Jahren verschiedene Impfungen durchführen. Die CoV-Krise gibt den Forderungen wieder Auftrieb. Die Bundesregierung winkt ab.

Es gehe um technisch und medizinisch unproblematische Impfungen von Erwachsenen, sagt Kornelia Seiwald, Präsidentin der Salzburger Apothekerkammer. Der Nationalrat möge möglichst rasch für eine gesetzliche Reform sorgen.

Sprecherin verweist auf viele Vorteile

Durch die Einbindung der Apotheker in nationale Impfprogramme könne ein gutes, dezentrales und unbürokratisches Angebot für Bevölkerung und Gäste geschaffen werden, betont die Sprecherin: „Pharmazeuten beschäftigen sich grundsätzlich auch mit Impfstoffen. Es gibt auch laufend Fortbildungen. Und es könnte ein entsprechendes Curriculum geschaffen werden.“

In Irland werden Impfungen schon seit zehn Jahren auch in Apotheken angeboten. Seitdem ist laut Studien dort die Durchimpfungsrate gegen die Grippe beispielsweise um 60 Prozent gestiegen.

Regierung in Wien: „Nichts geplant“

Und Irland sei kein Einzelfall, betont Seiwald. In mehr als einem Dutzend Ländern Europas dürfen Apotheker längst impfen – darunter Frankreich, Portugal oder die Schweiz, so die Salzburger Sprecherin der Branche: „In Österreich ist der rechtliche Rahmen noch nicht geschaffen. Wir Apotheker würden für das Impfen sehr gerne zur Verfügung stehen und uns einbringen.“

Aus dem Gesundheitsministerium wurde dem ORF dazu auf Anfrage mitgeteilt, Impfaktionen von Apothekern seien „derzeit nicht geplant“.