Künstler helfen Künstler
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Kultur

Große Solidarität unter Künstlern

Auch in Salzburg steht der Kunst- und Kulturbetrieb seit Monaten coronavirusbedingt still. Weil Förderungen Veranstaltern und Künstlern aber nur zum Teil helfen, und vor allem freischaffende Künstler finanziell besonders schwer betroffen sind, haben nun zahlreiche Künstler selbst Hilfsaktionen für Künstler gestartet.

Bereits im vergangenen Sommer hat Helena May Heber das Projekt „Kunst für Kunst“ begonnen. Die Salzburger Bildhauerin und Schauspielerin setzt ein großformatiges Bild aus Einzelkunstwerken zusammen, mit dem Ziel, Spenden zu sammeln. „Bei dem Projekt sind 140 Künstler aus ganz Österreich dabei. Sie gestalten jeweils ein kleines Bild und für jedes Bild versuche ich 100 Euro Spenden zu bekommen. Wenn ein kleines Bild finanziert ist, kommt es in das Gesamtbild. Das Ganze wird am Schluss versteigert“, sagt Heber, die Initiatorin des Projekts „Kunst4Kunst“.

21 Bilder sind so bereits zusammengekommen, die Initiatorin hofft aber alle 140 Bilder zu vervollständigen, um Künstlern und Kunstbetrieben in der Krise helfen zu können. Ihr Projekt wird von der Salzburger Kunsthilfe unerstützt, die auch einen Teil der Spenden erhalten soll. Die Plattform steht jungen Künstlern bei der Organisation von Projekten und auch wirtschaftlich zur Seite.

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Aus 140 kleinen Kunstwerken soll ein großes Bild entstehen und zugunsten von Künstlern versteigert werden
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Gero Nievelstein, Helena May Heber und Eva Weissenbacher engagieren sich für Künstler
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Finanzielle Hilfe benötigen alle Künstler, die in der Pandemie kein zahlendes Publikum haben

Kreatives Schaffen durch Spenden weiter ermöglichen

„Kunst hat einen großen Stellenwert – gerade in der Krise. Wir brauchen Kunst für die Krise mehr denn je. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Künstlern Arbeitsmöglichkeiten geben, um ins kreative Schaffen zu kommen und ihren Beruf weiter ausüben zu können“, sagt Eva Weissenbacher von der Kunsthilfe Salzburg.

Künstler zu unterstützen ist auch das Ziel des im Vorjahr gegründeten Hilfsfonds der Kunstinitiative Bridging Arts, der bei akuten finanziellen Engpässen, schnell und unbürokratisch helfen will. „Wir unterstützen im Sinne einer Monatsmiete. Dass man für ein Monat, wenn jemand kommt und sagt, ich brauch Hilfe, sich da schon mal keine Gedanken drüber machen muss“, sagt Gero Nievelstein, der Initiator des Hilfsfonds „Play it Forward“.

Grundidee des gegenseitigen „Gebens und Nehmens“

Gleichzeitig sollen Künstler aber auch die Möglichkeit bekommen, die Hilfe nach der Krise weiterzugeben, „in dem sie tanzen, Musik machen, auftreten und so haben wir den Aspekt ‚Jetzt helfen‘ aber auch den Blick nach vorne“, sagt Nievelstein.

Die Erlöse all dieser Projekte gehen an Künstler unterschiedlicher Sparten – von Sängern und Musikern bis zu Tänzern. „Man ist eher mit den Existenzängsten beschäftigt, dass man über die Runden kommt. Trotzdem sind wir sehr dankbar für die Unterstützung und hoffen, dass es anhält bis wir wieder loslegen können“, sagt Tänzer Christopher Woschitz.

Finanzielle Überbrückungshilfen noch länger lebenswichtig

Wann das wieder möglich sein wird, ist noch unklar, sicher ist aber, dass die prekäre finanzielle Situation für viele Künstler auch nach dem Neubeginn des Kulturbetriebs noch andauern wird. Um ihnen dabei weiterhin Unterstützung zukommen lassen zu können, sind die Hilfsprojekte auf Spenden angewiesen.