Skiunfall
puckillustrations – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Weniger Skiunfälle: Spitälern fehlen Millionen

Ein starker Rückgang bei Skiunfällen wirkt sich auf die Spitalsbudgets aus. Das Tauernklinikum Zell am See (Pinzgau) verzeichnet bisher um 40 Prozent weniger Skiverletzungen, im Klinikum in Schwarzach (Pongau) sind es noch mehr. Dadurch fehlen den Spitälern wichtige Einnahmen in Millionenhöhe.

An einem starken Tag sind im Tauernklinikum Zell am See derzeit 20 Patienten wegen Skiunfällen zu behandeln – in einem normalen Winter wären es 120 Verletzte pro Tag. Die Skiunfälle sind hier im heurigen Winter um 40 Prozent zurückgegangen. Eine ungwöhnliche Situation auch für den Primar der Unfallchirurgie, Heinrich Thöni: „Es ist ein Winter wie noch nie. Heuer waren aber deutlich mehr Einheimische zu behandeln.“

Umsatzrückgang im Jänner um 1,2 Millionen Euro

Weniger Patienten bedeuten weniger Einnahmen, und hier belastet vor allem der Ausfall der ausländischen Patienten das Spitalsbudget, sagte der Geschäftsführer des Tauernklinikums Zell am See, Franz Öller: „Rein für den Jänner haben wir in diesem Bereich einen Umsatzrückgang von über 1,2 Millionen Euro.“

Umsatzrückgang durch weniger Skiunfälle

Kostendämpfung ist in den Spitälern innergebirg bis zum Sommer angesagt, denn mit einer annähernden Vollauslastung rechnet man erst im Sommer, so Öller: „Wir werden versuchen, Zeitguthaben und Urlaube abzubauen. Wir werden entsprechend Maßnahmen setzen, die uns erlauben, unsere Kostensituation besser in den Griff zu bekommen.“

KH Schwarzach: Minus 70 Prozent

Im Klinikum in Schwarzach fällt der Rückgang noch deutlicher aus: minus 70 Prozent in dieser Wintersaison. 752 Verletzte nach Skiunfällen sind es bisher heuer, 2.494 wurden im selben Zeitraum im vergangenen Winter im Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach behandelt. Wirtschaftlich müsse man sehen, wie es sich ausgeht und ob man im Budgetrahmen bleiben kann, sagte die Geschäftsführerin des Schwarzacher Krankenhauses, Cornelia Lindner.

Auch schwere Verletzungen bei Skifahrern

Der Großteil der Verletzten waren heuer Einheimische, gefolgt von Wintersportlern aus Deutschland und den Niederlanden. Dabei waren auch schwere Verletzungen, erklärte der Primar der Unfallchirurgie, Manfred Mittermair: „Trotz leerer Pisten hatten wir auch schwere Kollisionsverletzungen. Es gab aber auch Schädel-Hirn-Traumen und weitere schwere Verletzungen.“