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Soziales

Salzburger Schüler dürfen nicht nach Tirol

Fast 170 Schülerinnen und Schüler aus Salzburg, die in Tirol eine Schule besuchen, dürfen auch mit einem negativen Coronatest nicht am Unterricht teilnehmen. Dass sie Skifahren, Einkaufen oder zum Friseur gehen in Tirol sehr wohl dürften, nur eben nicht in die Schule, stößt betroffenen Eltern besonders sauer auf.

Vor einigen Tagen haben Familien in Lofer (Pinzgau) erfahren, dass ihre Kinder am Montag nicht in St. Johann (Tirol) in die Schule gehen dürfen. Die Tochter von Susanna Auer besucht dort die erste Klasse des Gymnasiums.

Sie verstehe einerseits, dass das Bundesland Tirol versucht, die Virusmutation aufzuhalten, sagt Susanna Auer. „Den Kindern jedoch den Schulbesuch zu verbieten und gleichzeitig für diverse andere Tätigkeiten die Einreise zu erlauben, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar und meiner Meinung nach auch der falsche Weg.“

Schulanmeldung von Besuchsverbot ausgenommen

Auch die Tochter von Dorit Faltin zeigt sich schwer enttäuscht, dass für sie die Schule heute nicht beginnt. Besonders ärgerlich sei, dass Salzburger Schüler, die sich für das nächste Schuljahr anmelden wollen, die Tiroler Schule mit negativem Test sehr wohl betreten dürften, sagt Doris Faltin.

„Schüler, die dort bereits zur Schule gehen, ist das derzeit hingegen nicht erlaubt. Man fragt sich wirklich, wie es zu solchen Regelungen kommen kann.“

Auch 625 Tiroler Schüler in Salzburger Schulen betroffen

Aus der Tiroler Bildungsdirektion heißt es dazu, dass die persönliche Anmeldung für Salzburger Schüler in Tirol eigentlich auch nicht erlaubt sei. Die Verordnung sei in Abstimmung mit dem Bildungsministerium entstanden und gelte jetzt einmal für eine Woche.

Am Donnerstag werde entschieden, wie es weitergeht. Dann soll auch eine Entscheidung fallen für 625 Tiroler Schüler, die eine Schule in Salzburg besuchen und diese Woche ebenfalls nicht am Präsenzunterricht teilnehmen dürfen.

Gutschi: „Sind um Lösung bemüht“

Man sei um eine Lösung bemüht, versichert Salzburgs neue Bildungs-Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP). „Es wird versucht, diese Schülerinnen und Schüler für diese Woche noch mit Lernpaketen zu versorgen. Nächste Woche können dann hoffentlich auch sie wieder in ihren Schulen am Unterricht teilnehmen“, sagte Gutschi am Montag. Am Donnerstag soll dazu eine Entscheidung fallen.