Westbahn fährt durch den Schnee
Thomas Moik
Thomas Moik
Verkehr

Hilfe für Schiene: Warten auf Entscheidung

Die ÖBB, die Westbahn und auch viele Bahnpassagiere warten weiter auf die Entscheidung über die Staatshilfe für den Bahnverkehr auf der Westbahnstrecke zwischen Wien und Salzburg. Die bisherige Notvergabe ist ausgelaufen, eine Verlängerung ist noch nicht zustande gekommen.

Sollte es keine Staatshilfe geben, dann will die Westbahn ab Mitte Februar die Zahl ihrer Züge auf der Strecke halbieren. Die ÖBB würden ab 22. Februar massiv reduzieren. Während sich Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) öffentlich für die Verlängerung eingesetzt hat, zeigte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) Bedenken, weil es noch offene Fragen gäbe.

Aus dem Verkehrs- und Klimaschutzministerium von Gewessler hieß es am Freitag gegenüber der Austria Presse Agentur, man habe alle Fragen Blümels beantwortet. Die Zeit dränge. Blümel sagte am Freitag am Rande seiner Pressekonferenz rund um von ihm dementierte Vorwürfe zu Parteispenden noch keine Staatshilfe zu. Das Finanzministerium prüfe nun einmal die Antworten aus dem Verkehrsministerium, ließ er den Ausgang der Entscheidung weiterhin offen.

Appell von Haselsteiner

Westbahn-Miteigentümer Hans Peter Haselsteiner hatte am Dienstag einen Appell an den Finanzminister gerichtet. Ohne Notvergabe müsste die Westbahn die Züge um mehr als die Hälfte reduzieren. Umsatz und Passagierzahlen der Westbahn seien seit dem ersten Lockdown bedingt durch die Corona-Pandemie auf 10 bis 30 Prozent eingebrochen im Vergleich zu „normalen Zeiten“.

Ein stehengebliebener Zug am Salzburger Hauptbahnhof
APA/BARBARA GINDL
Die Westbahn muss durch die CoV-Pandemie bei Umsatz und Passagieren ein Minus bis zu 30 Prozent hinnehmen

Daher fahre das Unternehmen nun Verluste ein. Die Eigentümer seien bereit, diese zur Hälfte abzudecken, aber die andere Hälfte müsse vom Staat kommen. Mehr Züge bedeuteten auch, dass der Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden könne.

Bis zu 40 Prozent weniger Züge

Seitens der Staatsbahn ÖBB hieß es ebenfalls, dass die Weststrecke mit einer Auslastung von 30 Prozent derzeit nicht rentabel sei. Es seien bereits einige ICE-Verbindungen eingestellt worden. Ab dem 22. Februar müsse man auf der Weststrecke noch einmal reduzieren, wenn die Staatshilfe nicht komme. Dann werde es künftig zwischen Wien und Salzburg statt 40 nur mehr 24 Verbindungen pro Tag geben.

Ein Zug steht auf einem Bahnsteig eines Bahnhofs
APA/BARBARA GINDL
Auch die ÖBB klagen über stark gesunkene Einnahmen durch die CoV-Pandemie