Zweitwohnsitze Salzburg
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Chronik

Strengere Zweitwohnsitz-Kontrollen

Das Land Salzburg will mit verstärkten Kontrollen von Hotels, Zweit- und Nebenwohnsitzen gegen illegale Skiurlaube vorgehen. Das Gesundheitsministerium hat die Länder davor aufgefordert, stärker zu kontrollieren. In den vergangenen Wochen haben die Behörden bereits mehr als 50 Anzeigen wegen illegaler Urlaubsvermietung erstattet, die meisten davon im Pinzgau.

Im Pinzgau hat die Polizei vergangene Woche 102 Zweit- und Nebenwohnsitze überprüft. 29 Mal haben die Beamten Anzeige erstattet. Das Gesundheitsministerium hat das Land aufgefordert, intensiver als bisher zu kontrollieren, um gegen illegale Skiurlauber vorzugehen. Der Salzburger ÖVP-Klubobmann Wolfgang Mayer dazu: „Wir arbeiten hier sehr stark Hand in Hand. Land, Bezirkshauptmannschaften und Polizei die aktiv hier ihre Hilfe anbietet. Wir wollen nicht, dass einige wenige schwarze Schafe, allen Salzburgern das Vergnügen des Skifahrens verderben.“ Während des dritten Lockdowns wurden in einigen touristischen Gemeinden vermehrt Zweit- und Nebenwohnsitze angemeldet. In einigen Fällen sollen die Bewohner so illegal Ski-Urlaub gemacht haben.

Situation in Bad Gastein (Pongau)

In Bad Gastein haben seit Weihnachten rund 80 Personen einen Nebenwohnsitz angemeldet, sagt Bürgermeister Gerhard Steinbauer von der ÖVP: „Ich habe heute schon einen jungen Skifahrer vor der Tür gesehen der geläutet hat. Ich denke, er hat sich am Meldeamt angemeldet.“ Die Gemeinde Bad Gastein meldet jene, die einen Nebenwohnsitz anmelden wollen und aus dem Ausland kommen, der Bezirkshauptmannschaft. Sie kann der Polizei dann den Auftrag erteilen, die Zugereisten zu überprüfen.

Bessere Grenzkontrollen gefordert

Intensivere Kontrollen im Ort seien zwar gut, der Bürgermeister kritisiert allerdings das späte Handeln der Regierung. Die Landesgrenzen hätten viel schärfer kontrolliert werden müssen, so Steinbauer: " Wen soll man bitte kontrollieren, wenn der aus dem Ausland einreisende nicht aufscheint, weil er an der Grenze nicht kontrolliert wird. Wenn man das jetzt verbessert und nachschärft, dann ist das höchst an der Zeit, aber es wäre zwei Monate früher besser gewesen." ÖVP Klubobmann Wolgang Mayer gibt Steinbauer Recht: „Es werden auch die Grenzkontrollen verschärft. Im Nachhinein ist es immer schwieriger zu kontrollieren, wir machen aber beides. Es werden stärker die Grenzen kontrolliert. Wenn sich zum Beispiel ein Niederländer in Salzburg aufhält, muss man dem natürlich auch nachgehen.“

Situation in Kaprun (Pinzgau)

Auf dem Seilbahnparkplatz in Kaprun sind heute vereinzelt ausländische Autos zu sehen. Es gebe tausende Zweitwohnsitzbewohner im ganzen Land, die hier legal wohnen und auch Skifahren gehen, sagt Bürgermeister Manfred Gaßner von der SPÖ: „Es gibt auch viele Betriebswohnungen wo Arbeiter aus dem EU-Raum gemeldet sind, weil sich Gastronomie- und Hotelbetriebe hier natürlich ein Schlüsselpersonal sichern wollen. Schlussendlich hoffen wir alle, wieder bald aufsperren zu dürfen.“ Bis dahin will das Land den illegalen Ski-Tourismus eindämmen. Unklar ist allerdings, ob die Polizei alle diese Urlauber erwischt oder doch nur die Spitze des Eisbergs.