Politik

Viele für Testpflicht an Schulen, nur FPÖ dagegen

Wer nach den Semesterferien wieder den Präsenzunterricht in der Schule besuchen möchte, sollte keine regelmäßigen Coronatests machen müssen. Das fordern die Salzburger Freiheitlichen. Andere Parteien und Schulvertreter haben mit den regelmäßigen Tests keine Probleme.

Zwei Coronavirus-Tests pro Woche sind nach den Semesterferien die Voraussetzung dafür, wieder am Präsenzunterricht teilnehmen zu dürfen. Getestet wird mit Nasen-Vorraumtests, die immer am Montag und Mittwoch in der Schule von den Kindern selbst unter Aufsicht der Lehrer gemacht werden. Zusätzlich müssen die Kinder und Jugendlichen in der Schule weiter Mund-Nasen-Schutz tragen. Nur in der Klasse darf dieser abgenommen werden. Wer sich nicht testet, der müsse zu Hause im Heimunterricht bleiben – das haben ÖVP und Grüne in der Regierung klar gemacht.

Svazek: „Testzwang wird nicht für Vertrauen sorgen“

Für die Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek ist das nicht akzeptabel. Das würde die Entscheidungsfreiheit aushebeln. „Wenn man keinen Test vorweisen kann, hat man das Recht auf Bildung offensichtlich verwirkt. Dieser Testzwang wird den vertrauensbildende Maßnahmen in der Bevölkerung sicher nicht zuträglich sein“, so Svazek. Die Tests müssten freiwillig bleiben, so wie das bislang bei der Betreuung in den Schulen gehandhabt worden ist.

NEOS: „Testen und Impfen für Normalität im Schulbetrieb“

Die Freiheitlichen stehen in der Parlaments-Opposition mit ihrer Kritik an den Coronatests in den Schulen aber alleine da. Die NEOS begrüßen die Testpflicht in den Schulen. „Auch wenn es für die Unter- und Oberstufen nur ein Schichtbetrieb sein wird, ist das ein Schritt in die richtige Richtung. Ein engmaschiges Testen und rasches Impfen müssen nun den Weg für die vollständige Rückkehr zum Unterricht in der Klasse ebnen – das haben sich alle Kinder, Eltern und Lehrer verdient“, teilten die Salzburger NEOS auf ORF Anfrage mit.

Relative Einigkeit bei Covid19-Tests in Schulen

Grüne: „Öffnung wichtig für die psychische Gesundheit der Schüler“

Auch SPÖ-Landeschef David Egger sieht die verpflichtenden Tests für den Präsenzunterricht als das wörtlich „geringere Übel“ an. Wichtiger sei, dass die Kinder wieder in den Schulen unterrichtet werden können, so Egger. Ähnlich argumentieren die Salzburger Grünen. „Angesichts alarmierender Berichte von Experten, die zeigen, dass sich die psychische Gesundheit junger Menschen dramatisch verschlechtert hat, ist die Öffnung der Schulen ein wichtiger Schritt“, schreibt der Bildungssprecher der Grünen, Simon Heilig-Hofbauer, in einer Presseaussendung.

Lehrervertreter: „Tests sind ein guter Kompromiss“

Zustimmung zu den verpflichtenden Tests beim Präsenzunterricht kommen auch aus der Lehrervertretung. „Ich hoffe doch, dass es nicht viele Eltern gibt, die ihre Kinder nicht testen lassen. Denn diese Kinder müssen dann zum Homeschooling wechseln. Das wird wieder eine Zusatzaufgabe für die Lehrer sein“, sagt Anton Polivka, Vorsitzender der Salzburger Pflichtschullehrer-Gewerkschaft. Polivka hält die Tests daher für einen guten Kompromiss.

Auch Pflichtschul-Landeselternvertreterin Sabine Gabath kann mit der Testpflicht leben: „Ich verstehe jene Eltern, die das ablehnen. Andererseits ist das unsere Chance, die Kinder wieder in die Schule schicken zu können. Die Kinder brauchen wieder das Gewohnte, wie den Schulweg, ihre Lehrer oder das Lachen mit den Mitschülern am Gang.“