Kläranlage
Werner – stock.adobe.com
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CORONAVIRUS

Land setzt verstärkt auf Abwasseranalysen

Mit Abwasseranalysen will das Land Salzburg den Kampf gegen das Coronavirus verstärken. Zweimal pro Woche sollen Proben aus den Kläranalgen entnommen und untersucht werden. So soll ein Anstieg von Infektionen, schon vorzeitig erkannt werden.

Mindestens zweimal pro Woche Proben soll künftig Proben aus 16 der 33 heimischen Kläranlagen im Bundesland entnommen werden und an der Universität Innsbruck untersucht werden. Das soll den Kampf gegen das Coronavirus verstärken, denn die Analysen sind eine Art Frühwarnsystem: Den Wissenschaftlern zufolge ist ein Anstieg von Coronavirus- Infektionen mit einigen Tagen Vorsprung an der Virenlast im Abwasser ablesbar.

Auf Virus-Mutationen können die Abwässer nur anlassbezogen untersucht werden, für mehr reichen die Labor-Kapazitäten in Österreich derzeit nicht aus, heißt es vom Land.

Forschungen bereits im Vorjahr

Bereits vor Monaten hatten die Forscher der Universitäten Innsbruck und Wien damit begonnen Abwässer zu untersuchen. Für ihre Studie wurden auch in Salzburg Proben genommen. Dabei geht es darum, Spuren von Viren nachzuweisen, noch bevor Symptome entstehen, erklärt der Innsbrucker Mikrobiologe Heribert Insam im Dezember gegenüber dem ORF: „Unsere Methode ist natürlich wesentlich kostengünstiger. Mit einer einzigen Probe decke ich im Fall der Landeshauptstadt Salzburg 300.000 Menschen ab. Diese Viruspartikel kann ich nachweisen, wenn von 10.000 Menschen einer infiziert ist. Das sieht man dann im Abwassersignal. Ich sehe ansteigende Infektionszahlen auch schon etwas früher als bei Individualtests, denn über den Stuhl scheidet man das Virus bereits einige Tage bevor erste Symptome auftreten aus“, erklärt der Wissenschaftler.