Coronavirus-Testampullen
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gesundheit

Neuer PCR-Test aus Thalgau weist Mutationen nach

Im Pinzgau sind am Dienstag erstmals vier Fälle der britischen Coronavirus-Mutation nachgewiesen worden. Dabei wurde ein neues Testverfahren eines Thalgauer Unternehmens (Flachgau) eingesetzt. Die Diagnostikfirma hat einen PCR-Test entwickelt, der ohne Sequenzierung Mutationen des Virus innerhalb von 90 Minuten nachweist.

30 Proben wurden im Labor des Tauernklinikums in Zell am See analysiert – davon wiesen vier die ansteckende Mutation aus Großbritannien auf. Das Labor in Zell am See kooperiert dabei mit dem Thalgauer Diagnostikunternehmen. Ohne Sequenzierung kann mit deren PCR-Test die britische und südafrikanische Mutation von Covid-19 sofort nachgewiesen werden.

Am Montag wurden die Tests des Thalgauer Unternehmens neben dem Tauernklinikum in Zell am See noch an zwei weiteren Standorten eingesetzt – dabei wurde in einem Krankenhaus in Bayern ebenfalls die britische Mutation entdeckt, in einem anderen deutschen Spital wurde bei zwei Proben die dänische Mutation festgestellt, die dort versuchsweise gescreent wurde. In Salzburg wurde die britische Coronavirus-Variante bisher in Abwässern im Pongau und im Tennengau nachgewiesen, die vier neuen bestätigten Fälle in Zell am See sind die ersten im Pinzgau.

Auswertung auf Mutation dauert 60 bis 90 Minuten

Laut dem Geschäftsführer des Thalgauer Diagnostikunternehmens, Kamil Önder, handelt es sich bei dem PCR-Test noch um eine Nachprobe, dadurch wird ein Teil der genommenen Probe extra auf diese beiden Mutationen untersucht. „Das Ergebnis liegt nach 60 bis 90 Minuten vor. Das Ganze geht ohne Sequenzierung, ist kostengünstig und einfach sehr schnell, was ein großer Vorteil ist“, so der Geschäftsführer. Pro Woche kann das Unternehmen bis zu fünf Millionen PCR-Tests produzieren. Ein Test-Kit wird derzeit um sechs Euro angeboten.

In drei Wochen wird Nachfolgetest erwartet

In rund drei Wochen soll laut Unternehmen ein Nachfolgeprodukt auf den Markt kommen, bei dem die Mutationen schon beim eigentlichen PCR-Test festgestellt werden können, dabei soll keine Nachtestung mehr notwendig sein. Außerdem soll der Test dann sämtliche bisher bekannten Mutationen, also auch die dänische und die brasilianische Variante, erkennen. Hier seien die klinischen Studien und das Zulassungsverfahren noch nicht ganz abgeschlossen.

Die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen geht trotz des strengen Lockdowns nicht wirklich zurück. In Salzburg wurden in den vergangenen 24 Stunden 206 Neuinfektionen registriert.