Terminal am Flughafen Salzburg
ORF
ORF
Wirtschaft

Keine Finanzhilfe für Salzburger Flughafen

Der ungewollte Umsatzeinbruch ist auch für den Salzburger Flughafen eine große Herausforderung. Die Landespolitik wollte deshalb finanzielle Unterstützung aus Wien – eine solche lehnt das Finanzministerium bisher jedeoch ab.

Eigentlich hätten am Salzburger Flughafen die Wochenenden im Jänner die stärkste Flugfrequenz des Jahres. Doch heuer ist der Wintercharter wegen der Coronapandemie nicht vorhanden. Im Jahr 2019 wurden auf dem Salzburger Flughafen noch 1,7 Millionen Passsagiere gezählt, 2020 waren es nur mehr 670.000. Das entspricht einem Minus von 61 Prozent. Die Zahl der Flugbewegungen sank gegenüber 2019 um 60 Prozent auf nur noch 6.670. Diese Zahlen gab das Flughafen-Management am Montag bekannt.

Um die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie besser abfedern zu können, hat der Salzburger Flughafen beim Bund um einen Fixkostenzuschuss angesucht, ihn jedoch nicht bewilligt erhalten. Dies stößt dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden des Flughafens Salzburg, Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) sauer auf.

„Wegen Besitzverhältnissen keine Hilfe“

"Wir mussten erfahren, dass der Flughafen Wien, einen Fixkostenzuschuss erhält, weil er nicht zu 100 Prozent in öffentlichem Besitz ist. Der Salzburg Airport steht zu 75 Prozent im Besitz des Landes Salzburg und zu 25 Prozent im Besitz der Stadt Salzburg, ist also zu 100 Prozent in öffentlichem Besitz. Und genau das schließt einen Fixkostenzuschuss offenbar aus.

Wir wollen erreichen, dass diese Ungerechtigkeit wegen nur 0,1 Prozent bei den Besitzverhältnissen in den Richtlinien für den Fixkostenzuschuss geändert wird und auch der Flughafen Salzburg einen entsprechenden Fixkostenzuschuss erhält", sagte Stöckl.

Stöckl: „Werde für Gleichheitsprinzip weiter kämpfen“

Deshalb habe er bereits im Finanzministerium urgiert, jedoch neuerlich wieder eine negative Antwort bekommen. Er wolle aber nicht aufgeben und suche erneut mit dem Argument Gleichheitsprinzips um einen Fixkostenzuschuss für den Salzburger Flughafen an, betonte Stöckl.

Es sei derzeit nicht absehbar, wie sich die Pandemie weiter entwickle und ab wann tatsächlich eine Entspannung eintrete, sagte am Montag Flughafen-Direktorin Bettina Ganghofer.

Ganghofer: „Erholung der Luftfahrt wohl erst in Jahren“

„Klar ist, dass die Luftverkehrsbranche schwer angeschlagen ist und viele Airlines ums Überleben kämpfen. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass es drei bis vier Jahre dauern wird, bis sich die Luftfahrtindustrie wieder einigermaßen erholt hat.“

Die Hoffnungen der gesamten Luftfahrtbranche lägen nun auf der schnellen Verabreichung der zugelassenen Impfstoffe, dem Eindämmen der Covid-19-Pandemie sowie vernünftigen und einheitlichen Rahmenbedingungen für ein gesundes Reisen, ergänzte Ganghofer.