Zimmer in leerer Wohnung mit Parkettboden
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Wirtschaft

Makler zählen mehr freie Wohnungen, Mieterschutz nicht

In der Stadt Salzburg seien im Jänner auffällig viele Mietwohnungen auf dem Markt. Das beobachtet der Maklerverband Immobilienring. Der Mieterschutzverband bemerkt davon nichts – er sieht weiter eine „katastrophale Situation“.

In der Stadt Salzburg seien derzeit auffallend viele Mietwohnungen frei am Markt sein sollen – das zeigt die Erhebung des Immobilienrings Österreich. Im Preissegment von 750 bis 1.000 Euro Miete pro Monat sind im Jänner 155 Wohnungen verfügbar – um 60 Wohnungen mehr als im August 2020. Bei den hochpreisigen Wohnungen mit Mieten zwischen 1.500 und 1.750 Euro pro Monat nahm die Zahl der freien Wohnungen von 25 auf 45 zu – ein Plus von 80 Prozent.

Freies „im Hochpreissegmen und bei Kurzzeitvermietung“

„Es ist tendenziell so, dass durchaus mehrere Mietwohnungen insbesondere im Hochpreissegment und im Bereich der Kurzzeitvermietung zur Verfügung stehen“, sagt dazu Christian Schnellinger, stellvertretender Sprecher der Salzburger Immobilientreuhänder. „Das dürfte nicht zuletzt auch der Pandemie geschuldet sein. Sehr viele Künstler, die nur für einen gewissen Zeitraum – etwa Festspiele oder andere Veranstaltungen (etwa die Mozartwoche im Jänner) – eine Wohnung benötigen, bleiben schlichtweg aus.“

Ungewöhnlich viele freie Mietwohnungen im Jänner

Mieterschutz bekommt davon „nichts mit“

Beim Mieterschutzverband in Salzburg spürt man hingegen nichts davon, dass viele leistbare Mietwohnungen am Markt wären: „Davon bekomme ich nichts bis gar nichts mit“, sagt Mieterschutzverbands-Obmann Waler Windischbauer. „Zu mir kommen ständig Leute, die dringend Wohnungen suchen. Die erzählen mir, dass sie sich die aktuellen Mietpreise nicht mehr leisten können. Die Mietwohnungssituation in Salzburg ist bereits katastrophal.“

Die Coronavirus-Pandemie habe aus seiner Sicht keine „dramatischen Auswirkungen“ auf die Wohnungssituation in Salzburg, sagt Windischbauer: „Aber der Handlungsbedarf, der vor der Politik steht, ist nach wie vor gravierend.“ Der Mieterschutzverband fordert damit einmal mehr eine Obergrenze bei den Mieten.