Besichtigung Nachtslalom Flachau
ORF/T.Gonaus
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Sport

Flachau übernimmt zwei Herren-Weltcupslaloms

Nachdem Kitzbühel die für kommendes Wochenende geplanten zwei Herren-Skiweltcuprennen doch nicht austrägt, springt Flachau (Pongau) für die zwei Slaloms ein. Das wurde Mittwochmittag beschlossen – nach zahlreichen Gerüchten.

Bereits Dienstagabend machte parallel zum Damen-Weltcupslalom in Flachau ein Gerücht über eine Rennübernahme die Runde. Angesichts der möglicherweise in Jochberg bei Kitzbühel aufgetauchten britischen Coronavirus-Mutation sollten beiden für kommenden Samstag und Sonntag geplanten Herrenslaloms vom Ganslernhang in Kitzbühel auf die Hermann-Maier-Weltcupstrecke in Flachau verlegt werden, hieß es zu diesem Zeitpunkt.

Das Kolportierte war auch nicht ganz ohne Substanz. Die Verantwortlichen beim Österreichischen Skiverband und in Flachau berieten jedenfalls. Denn der Hang in Flachau ist nach dem Damenslalom Dienstagabend fertig präpariert, die TV-Übertragungswagen sind schon da.

Ersatz für Techikbewerb in Wengen

Mittwochmittag wurde klar, dass Kitzbühel „seine“ Speedbewerbe austragen will, die zwei Slaloms aber zurückgibt. Die Hahnenkammrennen sollen zwischen 22. und 24. Jänner stattfinden – aber erst nach PCR-Tests im Bezirk Kitzbühel, um die Coronavirus-Lage beurteilen zu können – mehr dazu in CoV-Mutation: Slaloms in Kitzbühel gestrichen (tirol.ORF.at; 13.1.2021)

Damit blieben die zwei abgesagten Slaloms „übrig“. Diese Technikbewerbe übernimmt Flachau, wurde Mittwochmittag entschieden – und zwar am kommenden Samstag und Sonntag. Beide Rennen werden tagsüber ausgetragen. Alle Rennteams sind aber angehalten, nicht vor Freitag anzureisen, betonte der Internationale Skiverband FIS.

Für eine Übernahme der abgesagten Abfahrt von Wengen gäbe es in Salzburg zwei theoretische Kandidaten: Doch Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) und Zauchensee (Pongau) winkten beide ab. Die Organisation dafür sei so kurzfristig nicht zu stemmen.

„Geisterrennen“ Dienstagabend, viel Lob für Helfer

Der Damen-Nachtslalom Dienstagabend in Flachau war der erste Nachtslalom ohne Publikum. Wo sich sonst bis zu 15.000 Fans tummelten, herrschte diesmal nämlich gähnende Leere. Dabei präsentierte sich die Rennstrecke in Flachau in erfektem Zustand. Und auch für die gesamte Organisation rund um das Rennen gab es viel Lob für den ausrichtenden Verein, den USC Flachau – unter anderem vom Präsidenten des Salzburger Landesskiverbandes, Bartl Gensbichler.

„Ich kann nur gratulieren“, sagte Gensbichler. „Man muss ja bedenken, dass da die ganze Covid-Problematik dazugekommen ist – wie wer abgeschirmt wird und wer wo hin darf, sind da nur zwei von vielen wichtigen Punkten. Das ist eine enorme Herausforderung. Und die haben die Leute hier in Flachau gemeistert wie Weltmeister“.

Shiffrin siegte vor Liensberger

Den Sieg holte sich Dienstagabend Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin gewann damit bereits ihr 68. Weltcuprennen und überholte somit in der ewigen Bestenliste Marcel Hirscher.

Beste Östereicherin wurde in Flachau Katharina Liensberger als Zweite. Die Vorarlbergerin muss somit zwar weiterhin auf ihren ersten Weltcupsieg warten, freute sich nach dem Rennen aber über ihren bereits dritten zweiten Platz in dieser Saison trotzdem: „Ich bin richtig happy. Es macht einfach so viel Spaß, hier in Flachau zu fahren. Die Piste war in hervorragendem Zustand, und die ganzen Helfer haben da einen Super-Job gemacht – echt genial“, schwärmte Liensberger.

Stimmen zum Rennen in Flachau

Letzter Weltcup-Damenslalom vor der WM

Der Slalom von Flachau war der letzte vor der WM in Cortina im Februar. Der Damenweltcup wird fortgesetzt mit zwei Riesentorläufen in Krajnska Gora.

Der ORF Salzburg berichtete im Vorfeld ausführlich vom Höhepunkt des Weltcupwinters aus Salzburger Sicht. ORF Salzburg-Reporter Franz Grießner hatte dabei Dienstagnachmittag drei Salzburger „Skilegenden“ zu Gast: Annemarie Moser, Michael Walchhofer und Hermann Maier.

ORF Salzburg-Reporter Franz Grießner im Gespräch mit drei Salzburger Skilegenden – im Bild von links nach rechts: Franz Grießner, Annemarie Moser- Pröll, Michael Walchhofer und Hermann Maier
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ORF Salzburg-Reporter Franz Grießner im Gespräch mit drei Salzburger „Skilegenden“: Annemarie Moser, Michael Walchhofer, Hermann Maier