In der Salzburger Elisabethvorstadt sollen zwei junge Männer in der Nacht zwei Brände gelegt haben. Die beiden Verdächtigen im Alter 17 und 19 Jahren sollen bei einer Kirche und bei einer Volksschule mehrere große Mülltonnen angezündet haben.
ORF/Arnold Klement
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GERICHT

Mülltonnen-Brände: Jugendliche verurteilt

Wegen schwerer Sachbeschädigung und Raub sind Dienstagabend beim Landesgericht zwei Schüler im Alter von 15 bzw. 14 Jahren zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, davon sechs Monate unbedingt. Die Beiden hatten mehrere Mülltonnen angezündet.

Zudem sollen die Beiden in Kuchl (Tennengau) einem Jugendlichen zwei Fünf-Euro-Scheine und einem anderen dessen Rucksack geraubt haben. Die bisher unbescholtenen Teenager sind derzeit in Untersuchungshaft.

Einige der ihnen zum Vorwurf gemachten Taten wurden auf Überwachungskameras festgehalten. Die Schüler waren beim Prozess zu den insgesamt sechs vorgeworfenen Fakten zum Teil geständig. Am Nachmittag sollen noch Zeugen einvernommen werden.

Serie von Bränden in Müllcontainern

Die Ermittlungen wegen einer Serie von Bränden in Müllcontainern hatte zu den beiden Beschuldigten geführt. Sie wurden in der Nacht auf Sonntag, 22. November, im Salzburger Stadtteil Taxham festgenommen, weil sie im dringenden Verdacht stehen, einen Müllcontainer und einen Verteilerkasten in Brand gesetzt zu haben. Der 15-jährige Albaner und der 14-jährige Salzburger wurden wenig später wieder auf freien Fuß gesetzt.

Noch am selben Tag sollen sie in einem Park in der Stadt Salzburg ihrem Opfer unter Drohungen das Handy weggenommen haben, was die Angeklagten vor dem Vorsitzenden des Schöffensenates, Richter Thomas Tovilo-Moik, allerdings bestritten. „Es gab keinen Bereicherungsvorsatz. Er wollte das Handy am Montag wieder zurückgeben“, sagte der Verteidiger des 14-Jährigen, Rechtsanwalt Jürgen Pföstl. Sein Mandant sei leicht manipulierbar und habe unter Einfluss einer Clique Straftaten begangen.

15-Jähriger teils geständig

Der 15-jährige aus Albanien stammende Erstangeklagte schilderte dem Richter, dass er wegen „Problemen in Albanien“ ganz alleine nach Österreich gekommen sei. Zuletzt wohnte er in einer Wohngemeinschaft im Flachgau, wo er laut dem Richter sehr gut betreut worden sei und auch eine Psychotherapie erhalten habe. „Warum sind Sie abgehauen?“, fragte der Richter. „Vielleicht habe ich schlechte Freunde gehabt“, lautete die Antwort des 15-Jährigen.

Als er in dem Park nach dem Handy des Burschen verlangt habe, habe er schon wieder vergessen, dass er gerade aus der Festnahme entlassen worden war. „Ich habe nicht nachgedacht“, sagte der 15-Jährige. Er war zu einigen Fakten geständig, den Raub von zwei Fünf-Euro-Scheinen habe er aber nicht verübt. „Ich habe ihm nichts weggenommen“, beteuerte er. Und am 22. November habe er den Müllcontainer und den Verteilerkasten ganz alleine angezündet.

Sachschaden von mehr als 5.000 Euro

Der entstandene Sachschaden beläuft sich laut Anklage auf mehr als 5.000 Euro. Im Herbst 2020 hatten mehr als zwei Dutzend Müllcontainer-Brände die Exekutive in Salzburg auf Trab gehalten. Laut Polizei zählten die beiden Angeklagten im November zum Kreis jener sechs Verdächtigen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren, die nach Erhebungen am Radar der Kriminalisten standen.

Mülltonnen-Brände: Jugendliche verurteilt

Wegen schwerer Sachbeschädigung und Raub sind Dienstagabend beim Landesgericht zwei Schüler im Alter von 15 bzw. 14 Jahren zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, davon sechs Monate unbedingt.