Das Energietechnik-Unternehmen in Leopoldskron-Moos in der Stadt Salzburg beschäftigt sich schon seit Längerem mit dem Recycling von Akkus. In dem Familienbetrieb wird an einer Lösung gearbeitet, wie man alte Akkus ohne großen Arbeitsaufwand wiederverwerten kann. Dazu soll eine spezielle Shredder-Anlage die Metalle in einem Akku, wie etwa Kobalt, von den Lösungsmitteln trennen und separat sammeln.
Firma entwickelt Akku-Shredder
Der Shredder, der aus den Akkus Metallflocken für die Wiederverwertung herstellt, soll in einen Spezial-Lkw eingebaut werden, erklärt der Planer Sebastian Schweighofer: „Grundsätzlich war die Überlegung, dass man das alles mobil macht, nicht stationär, sodass wir direkt bei den Recyclinghöfen oder bei Autohäusern, die kaputte Batterien haben, recyceln.“
Veraltete Regeln und Techniken
Bei der Wiederverwertung von alten Akkus hinken allerdings die aktuellen Vorschriften den technischen Möglichkeiten schon jetzt weit hinterher. Die zugehörige EU-Richtlinie aus dem Jahr 2006 sei veraltet, erklärt Erich Lobensommer vom ÖAMTC Salzburg: "Die besagt, dass 50 Prozent einer Batterie zu recyceln sind. Das erreicht man heute spielend, wenn man das Gehäuse, die Kunststoffe und das Aluminium recycelt. Aber das nimmt keinen Bezug auf die wirklich gefährlichen Stoffe in einer Batterie. Das sind eben Kobalt, Graphit oder Lithium.“
Bis zu 90 Prozent einer Batterie wiederverwertbar
Es brauche eine neue Richtlinie, ist Erich Lobensommer überzeugt: "Eine neue Richtlinie sollte darauf eingehen, dass man auch diese gefährlichen Komponenten miteinbezieht, weil wir heute wissen, dass technisch bis zu 90 Prozent einer Batterie recyclebar sind.“ Mit dem Recycling könnten auch Rohstoffe wie eben Lithium oder Kobalt wiedergewonnen werden, statt sie in Bergwerken – etwa in Afrika oder Australien – abzubauen.
Das Recycling von Akkus aus Elektro- oder Hybridautos ist derzeit noch ein Nischenthema. Doch das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Denn die Verkaufszahlen werden steigen: Allein die Porsche Holding Salzburg rechnet damit, dass heuer jedes sechste ihrer in Österreich neu verkauften Autos einen Hybrid- oder Elektroantrieb und damit einen verbauten Akku hat. Diese Akkus halten im Schnitt acht bis zehn Jahre.