Landestheater Salzburg im Lockdown
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Kultur

Theatermacher fordern Planungssicherheit

Für die Salzburger Theaterszene beginnt auch das neue Jahr mit Absagen. Bereits geprobte Stücke gibt es zwar, ab wann wieder gespielt werden kann, ist hingegen völlig unklar. Kleine Amateurbühnen bis hin zum Landestheater fordern seit Monaten bessere Planbarkeit.

Das Bühnenbild der schönen Bescherungen im Landestheater wirkt zwei Wochen nach Weihnachten schon etwas aus der Zeit gefallen. Mehrmals wurde die Premiere verschoben, ob Ende Jänner gespielt werden kann und vor allem wie, ist unklar.

„Im Jänner soll es laut derzeitigem Stand noch so sein, dass nur an den Wochenenden gespielt wird, damit alle wieder rechtzeitig vor der Ausgangsbeschränkung wieder zu Hause sind, diese Ausgangssperre ist aber noch gar nicht beschlossen. Vielleicht gibt es im Februar eine Normalisierung, sodass nicht nur an den Wochenenden gespielt werden kann, auch darüber würden wir uns freuen“, sagt der Intendant des Salzburger Landestheaters, Carl Philip von Maldeghem.

Landestheater-Intendant will vorausplanen

Das Salzburger Landestheater passte sein Programm bereits mehrmals an die jeweils aktuellen Coronavirus-Verordnungen an, mit ersten Vorstellungen rechnet die Kulturbranche nun frühesten ab 29. Jänner, und man fordert klare Rahmenbedingungen, was bei welcher Infektionslage möglich ist. „Denn wir können uns jetzt schon Gedanken darüber machen, was wäre, wenn, damit wir nicht erneut bei einer Pressekonferenz erfahren, was ab übermorgen für uns gilt. Wir wollen gemeinsam Pläne machen“, fordert Landestheater-Intendant Maldeghem.

Branche wartet vergeblich auf Planungssicherheit

Diesen Wunsch teilt auch das Salzburger Off-Theater. Geprobt wird eine Bühnenadaption von Sebastian Fitzeks Roman „Therapie“ – der Premierentermin ist noch offen. Das freie Theaterensemble hat den Kartenverkauf für Jänner wieder eingestellt, der Ruf nach Planungssicherheit blieb bisher unerfüllt. „Ich habe nichts dagegen, wenn es heißt, dass wir bis April wieder schließen müssen, das ist ein Realismus, dem man sich stellen muss. Die Frage ist vielmehr, wie gehen wir damit um und was können wir in der Zeit tun. Wir können nicht noch acht weitere Stücke proben, um sie alle innerhalb von eineinhalb Wochen zur Premiere zu bringen“, kritisiert Alex Linse, der künstlerische Leiter des Salzburger Off-Theaters.

Amateurtheater gelten als Vereine – dürfen nicht proben

Schweigen müssen seit März auch Salzburgs Amateurtheatergruppen – mehr als 100 sind landesweit im Amateurtheaterverband eingetragen. Erste Aufführungen von ihnen rücken immer weiter in die Ferne. Mit ersten Vorstellungen wäre erst zu Ostern zu rechnen, allerdings auch nur dann, wenn in der Verordnung Vereinsproben wieder gestattet sind, derzeit untersagen das die aktuellen Regelungen.

Theatermacher fordern Planungssicherheit

Für die Salzburger Theaterszene beginnt auch das neue Jahr mit Absagen. Bereits geprobte Stücke gibt es zwar, ab wann wieder gespielt werden kann und vor allem unter welchen Auflagen, ist hingegen völlig unklar. Entsprechend groß ist die Kritik von kleinen Amateurbühnen bis hin zum Landestheater, die seit Monaten auf bessere Planbarkeit pochen.