IHS-Chef Martin Kocher
APA/HERBERT PFARRHOFER
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Politik

Salzburger Martin Kocher ist neuer Arbeitsminister

Der 47-jährige Stadt Salzburger Martin Kocher ist neuer Arbeitsminister und folgt Christine Aschbacher (ÖVP), die rund um die Plagiatsaffäre zweier Abschlussarbeiten zurückgetreten war. Kocher übernimmt das Arbeitsministerium als parteiloser Experte. Bereits für Montag ist seine Angelobung geplant.

Wirtschaftsexperte Martin Kocher ist Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS) und Leiter des Fiskalrates. Der 47-Jährige ist kein ÖVP-Mitglied und wird als Experte das Arbeitsressort übernehmen.

„Es kam auch für mich überraschend und kurzfristig, aber es sind keine normalen Zeiten. Zu normalen Zeiten hätte ich wahrscheinlich gesagt, mein Job als Wissenschaftler und Experte am IHS ist ein sehr schöner, aber ich glaube, es ist wichtig jetzt Verantwortung zu übernehmen und deshalb habe ich das Angebot als Arbeitsminister tätig zu sein sehr sehr gerne angenommen“, sagte Kocher bei seiner Präsentation.

Angelobung ist bereits am Montag geplant

Bundespräsident Alexander Van der Bellen will noch am Sonntag ein erstes Gespräch mit ihm führen. Die Angelobung ist für Montag geplant. Der am 13. September 1973 in der Stadt Salzburg geborene Kocher hat seine Wurzeln immer noch in Altenmarkt (Pongau), wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hat und wohin es ihn regelmäßig zurückzieht.

Salzburger Martin Kocher ist neuer Arbeitsminister

Der Salzburger Wirtschaftsexperte Martin Kocher wird neuer Arbeitsminister. Der 47-Jährige folgt Christine Aschbacher nach, die am Samstag nach Plagiatsvorwürfen ihren Rücktritt erklärte. Kocher war bisher unter anderem Chef des Instituts für Höhere Studien in Wien, er gehört keiner Partei an und wird als unabhängiger Experte das Arbeitsressort übernehmen.

Kocher als unabängiger Experte in der Regierung

Kocher betonte bei seiner Präsentation, dass er seine Arbeit als unabhängiger Experte in der Regierung aufnimmt. "Wir sind in einer sehr tiefen Wirtschaftskrise, es ist die tiefste Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg und diese Krise wird noch eine Zeit lang andauern.

Wir haben einen hohen Stand an Arbeitslosigkeit und noch immer sehr viele Menschen in Kurzarbeit, das sind aus meiner Sicht große Herausforderungen für den Arbeitsmarkt. Umso wichtiger ist es, eine Expertise einbringen zu können und zu dürfen und die großen Aufgaben, die es gibt, in den nächsten Wochen, Monaten und vielleicht auch Jahren begleiten zu dürfen."

Kocher sieht drei große Herausforderungen

Kocher nannte drei große Herausforderungen, die es zu meistern gilt – die Bewältigung der Pandemie und die damit verbundene Abfederung der Arbeitslosigkeit. Als zweite große Aufgabe nannte der künftige Arbeitsminister Beschäftigung für die Zeit nach der Krise zu schaffen. Als dritten Punkt nannte Kocher die Zukunft der Arbeit sichern zu müssen, die Pandemie habe die Entwicklung der Digitalisierung, des Strukturwandels und den Fachkräftemangel beschleunigt.

Kocher soll sich als Arbeitsminister nur auf diese in den kommenden Jahren herausfordernde Aufgabe konzentrieren, sagte ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz. Die Agenden für Familie und Jugend, die ebenfalls bei Aschbacher ressortiert waren, übernimmt Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP). Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) gratulierte am Sonntag dem Salzburger nach seiner Vorstellung und bezeichnet Kocher in einer Aussendung als äußerst renommierten und anerkannten Experten.