Montagvormittag ging in einem sehr steilen und felsigen Nordosthang auf dem 2.427 Meter hohen Großeck eine große Lawine – abseits der gesicherten Pisten. Mehrere Personen, die abseits des Skigebietes unterwegs waren, alarmierten die Einsatzkräfte. Es könnten vier Menschen verschüttet worden sein, hieß es.
Gämsen statt Skifahrer?
„Es war eine große Anrisskante von gut einem Meter. Die Lawine ging etwa 600 Meter weit ab. Der Kegel ist gut 200 Meter breit“, sagt Hannes Kocher, Bezirksleiter der Bergrettung im Lungau. Vier Hubschrauberteams aus Salzburg und Kärnten unterstützten die gut hundert Einsatzkräfte, darunter viele Bergretter, Suchhundeteams von Bergrettung und Rotem Kreuz, Alpinpolizisten und Feuerwehrleute.
Der Einsatz wurde gegen 14.00 Uhr abgebrochen, nachdem keine Verschütteten gefunden wurden. Es waren in der Zwischenzeit auch keine Wintersportler als abgängig gemeldet worden. Zudem bekam die Bergrettung die Information, dass möglicherweise mehrere Gämsen in dem Lawinenbereich gesehen worden seien.
Snowboarder meldeten Schneebrett
Fast zeitgleich zu diesem Einsatz kam eine zweite Alarmierung. Beim Gipfel der Grießenspitze (2.504 Meter) sei ein großes Schneebrett abgegangen, teilten zwei steirische Snowboarder der Bergrettung mit. Befürchtet wurde, dass in dem stark frequentierten Hang einige Skitourengeher verschüttet seien. 18 Bergretter aus Zederhaus, Alpinpolizisten und ein Hundeführer der Polizei durchsuchten den ostseitigen Lawinenkegel (350 bis 400 Meter lang, 50 Meter breit). Sie konnten keine Verschütteten finden. So wurde auch dieser Einsatz abgebrochen.
Appell der Einsatzkräfte
„Das war heute der vierte Einsatz in einer Woche“, sagt ÖBRD-Landesleiter Balthasar Laireiter, der in Zederhaus bei der Suchaktion dabei war: „Leider sind sehr viele Tourengeher im freien Gelände unterwegs.“ Die allgemeine Lage erfordere viel Erfahrung, weil der Schneedeckenaufbau vielerorts gefährlich sei. Die Bergrettung Salzburg appelliert an Tourengeher, sich „äußerst defensiv“ zu verhalten und Steilgelände zu meiden.