Heutal-Lift Unken
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Wirtschaft

Naturschneegebiete warten auf Schnee

Seit 24. Dezember dürfen die Skigebiete wieder geöffnet haben, das hilft den Naturschnee-Skigebieten am nördlichen Alpenrand aber kaum. Denn es fehlt momentan noch am Schnee, um die Pisten zu präparieren.

Die Heutal-Life in Unken (Pinzgau) stehen still, lediglich einige Tourengeher nutzen die Piste. Aufgrund von Fristversäumnis und laufenden Genehmigungsverfahren dürfen die Schneekanonen heuer nicht in Betrieb gehen und die Lifte sind auf genügend Naturschnee angewiesen, um aufsperren zu können, sagt der Geschäftsführer Hans Haider: „Nachdem wir heuer noch eher unfreiwillig ein Naturschneegebiet sind, können wir noch nicht aufsperren. Wir haben zu wenig Schneeauflage.“

Zehn bis 15 Zentimeter Naturschnee liegen derzeit im Heutal – für einen Pistenbetrieb sollte es noch rund 50 Zentimeter draufschneien, sagt Hans Haider: „Sonst ist eigentlich alles bereit für die Saison.“

Große Bedeutung für Gemeinde und Region

Das Heutal gilt vor allem als kleines Familienskigebiet und ist bei den bayrischen Nachbarn beliebt. An starken Tagen in den Weihnachtsferien sind in den vergangenen Jahren bis zu 1.500 Gäste am Tag gezählt worden, sagt der Unkener Bürgermeister Florian Juritsch (ÖVP): „Das ist schon sehr schmerzlich, dass wir das Skigebiet nicht aufsperren können. Das Skigebiet hat eine große Bedeutung für die Region und die Gemeinde. Allein wenn man bedenkt welche Skiweltcupfahrer wir hervorgebracht haben mit unserem kleinen Skigebiet.“ Aber auch wirtschaftlich funktioniere die gesamte Wertschöpfungskette derzeit nicht, aufgrund des Stillstandes des Skigebietes, sagt Juritsch.

Auch Zinkenlifte stehen noch still

Auch auf dem Dürrnberg bei Hallein (Tennengau) stehen die Zinkenlifte noch still. Es zeigt sich aber auch hier, dass die Menschen schon Lust haben sich auf ihren Brettern zu bewegen – bergauf- und auch bergab – die Pisten sind gefragt, bestätigt Geschäftsführer Andreas Klimitsch: „Wir hatten letzte Woche noch das Thema, dass wir zu wenig Naturschnee hatten. Aber seit Silvester sind die Temperaturen niedrig genug, dass wir mit technischer Beschneiung unterstützen können. So hoffen wir, dass wir kommende Woche unseren Skibetrieb starten können.“

Zinkenlift Dürrnberg
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Sowohl im Heutal bei Unken als auch am Dürrnberg sehen die Verantwortlichen, dass gerade die Kleinstrukturiertheit gute Voraussetzungen für einen unkomplizierten Skibetrieb trotz Corona-Vorschriften bietet.

Große Skigebiete sehen weiterer Saison ungewiss entgegen

Schneeprobleme haben Salzburgs große Skigebiete dank Kunstschnee zwar nicht, dennoch blicken sie in eine ungewisse Wintersaison. Das Aufsperren im Lockdown habe auch große Nachteile, zudem brauche es Planungssicherheit für die Zeit nach dem Lockdown.

Betriebswirtschaftlich gesehen wäre es ihm lieber gewesen, nicht in Betrieb zu gehen, sagt beispielsweise Wolfgang Hettegger, der Vorstandsvorsitzende des Snow Space Salzburg, mit den Skiorten Flachau, Wagrain und St. Johann: „Die Bilanzen werden sehr blutig werden. Erschwerend kommt hinzu, dass wir nicht wissen wie es nach dem 18. Jänner weitergeht. Die Zeit bis dahin ist noch verkraftbar, aber dann muss es einfach Planungssicherheit darüber geben, wie wir weiter durch die Saison kommen,“ sagt Hettegger.