Der Silvesternachmittag in der Stadt Salzburg bietet heuer wesentlich weniger Möglichkeiten als in normalen Jahren. Und so verbringen viele Stadtsalzburger, die wir bei unserem Lokalaugenschein am Donnerstagnachmittag getroffen haben, den sonnigen Tag spazierend.
Am Abend halten sich die Pläne dagegen in Grenzen: „Wir sind heuer eigentlich nur zu zweit, werden später gut essen und schlafen gehen“ sagt Gerhard Pamperl aus der Stadt Salzburg. Lediglich zu zweit verbringt auch der Salzburger Werner Mayer den Abend, ebenso wie Theresa Hofstätter, ebenfalls aus der Stadt, die den Abend mit einem Glas Rotwein feiern will.
Bars und Lokale bleiben geschlossen
Und viel mehr Möglichkeiten gibt es heuer auch nicht. Das sonst in Salzburg auch zu Silvester sehr beliebte Barleben bis spät in die Nacht hinein, fällt coronabedingt gänzlich aus. Die Nachtgastronomie und die gesamte Partybranche müssen weiterhin pausieren, wie bereits seit dem Frühjahr. Michael Steinbacher ist Barbetreiber und hat vor Monaten, vor allem aus der Langeweile heraus, begonnen Cocktails zu liefern – mittlerweile liefert er in der Stadt wöchentliche Tausende Drinks, erzählt er: „Da sieht man, dass sich aus der Krise heraus auch Dinge eröffnen, über die man vorher nicht nachgedacht hat oder für die man keine Zeit hatte.“
Trotzdem freut sich Steinbacher wieder auf seine Gäste: „Mir fehlt das, ich bin gerne unter Menschen und mag meinen Job und freue mich, wenn meine Gäste Freude haben. Wir alle freuen uns auf die Normalität.“
Bürgergarde bringt heuer nur Glühwein
Tradition hat zum Sonnenuntergang normalerweise auch das Sternschießen der Salzburger Bürgergarde – auch das ist heuer auf Grund der aktuellen Regeln nicht möglich, sagt Gardehauptmann Albert Schempp: „Ich habe mich gründlich informiert, aber es gibt heuer leider keine Möglichkeit für uns, dass wir ausrücken und mit der Kanone schießen“
Und so muss auch der Gratis Glühweinausschank der Garde dieses Jahr ausfallen. Nur eine Tradition bleibt aufrecht: Die Salzburger Polizeiinspektion im Rathaus bekommt auch heuer ihren Glühwein von der Garde – mit Abstand – wie sich in diesem besonderen Jahr bereits von selbst versteht. Einem Jahr in dem der hoffnungsvolle Wunsch nach einem „guten Neuen“ wohl so gut passt wie selten zuvor.