Spendenübergabe im Einkaufszentrum ZIB
ZIB Shopping Center
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Soziales

Einkaufzentrum war „Christkind“ für Arme

Mit einer Weihnachtsaktion hilft das Einkaufszentrum „Zentrum im Berg“ (ZIB) bedürftigen Salzburgerinnen und Salzburgern. Am Heiligen Abend übergab ZIB-Managerin Barbara Schöppl-Zeiler 120 Spendensackerl.

Es wurden Lebensmittel, Hygieneprodukte sowie wärmende Textilien wie Hauben, Handschuhe und Schals für bedürftige Salzburgerinnen und Salzburger gesammelt. Stellvertretend für den „Vinzibus Salzburg“ nahm Obfrau Gertraud Scheichl 120 prall gefüllte Spendensackerl von ZIB-Managerin Barbara Schöppl-Zeiler entgegen. Für die Salzburger Wärmestube übernahm Chefkoch Franz Stadler die Spendenprodukte.

Spendenübergabe im Einkaufszentrum ZIB
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ZIB-Managerin Barbara Schöppl-Zeiler (links) übergab 120 prall gefüllte Spendensackerl an „Vinzibus“-Obfrau Gertraud Scheichl

In der Adventszeit möchte das ZIB mit der Spendenaktion für bedürftige Salzburgerinnen und Salzburger ein Zeichen setzen. Denn in Salzburg sind mehr Menschen von Armut betroffen als von der Gesellschaft wahrgenommen wird. Aktuell sind rund 82.000 Salzburgerinnen und Salzburger armuts- oder ausgrenzungsgefährdet – das sind immerhin 15 Prozent der Bevölkerung.

„Kauf eins mehr – schenk eins her“

Die Spendenartikel wurden den Organisationen Vinzibus Salzburg und Salzburger Wärmestube versprochen. „Wir haben ‚Kauf eins mehr – schenk eins her‘ ins Leben gerufen, da sich die Situation armutsgefährdeter Menschen besonders durch die andauernde Corona-Krise dramatisch verschlechtert hat. Gerade in diesen schwierigen Zeiten müssen wir als Gesellschaft näher zusammenrücken und auch diejenigen unterstützen, die aktuell mit großen Herausforderungen zu kämpfen haben“, so Barbara Schöppl-Zeiler.

Bei der „Kauf eins mehr“-Aktion stellten ausgewählte Shops im ZiB Shopping im Kassenbereich Regale mit Spendenprodukten bereit. Die Besucherinnen und Besucher konnten dort einen oder mehrere Artikel auswählen und an der Kasse bezahlen. Danach wurden die erworbenen Produkte in den Spendenkorb im Ausgangsbereich des jeweiligen Shops gelegt. Ziel war es, vor allem Lebensmittel zu sammeln, die wegen ihrer langen Haltbarkeit eher selten gespendet werden, aber dringend benötigt werden, wie Kaffee, Mehl, Zucker, Reis oder Nudeln. Aber auch Hygieneartikel und wärmende Textilien wie Hauben, Handschuhe, Mützen und Schals werden gebraucht.

Vinzibus Salzburg feiert 20-jähriges Bestehen

Im heurigen Jahr feiert der Vinzibus Salzburg sein 20-jähriges Bestehen. Er wurde im Jahr 2000 als mildtätiger Verein gegründet und ist seitdem an 365 Tagen im Jahr für Menschen in schwierigen Lebenssituationen als eine „Tankstelle menschlicher Wärme“ unterwegs.

Dabei versorgen freiwillige Helferinnen und Helfer die Vinzibus-Gäste mit Speisen und Getränken. Seit 20 Jahren fährt der Vinzibus Salzburg täglich zu Menschen, die auf der Straße leben und von der Gesellschaft ausgegrenzt sind.

Wärmestube versorgt Bedürftige täglich mit 150 Mahlzeiten

Menschen brauchen Wärme. Nach diesem Grundsatz wurde im Jahr 2003 die Salzburger Wärmestube gegründet. Das Engagement der Gründer zielt in erster Linie auf die Versorgung der Menschen in jenen Zeiten, in denen andere Einrichtungen nicht geöffnet haben.

So bringt die Salzburger Wärmestube an jedem Wochenende täglich bis zu 150 warme Mahlzeiten auf den Tisch, sagt Obmann Johannes Orsini-Rosenberg.

Armut kann jeden treffen

Auch in einem reichen Bundesland wie Salzburg ist die Anzahl der armutsgefährdeten Menschen groß: Laut einer Studie der Caritas Salzburg leben in Salzburg aktuell rund 82.000 Menschen unterhalb jener Grenze, ab der man als armuts- und ausgrenzungsgefährdet gilt. Das sind rund 15 Prozent der Gesamtbevölkerung bzw. jeder siebte Mensch im Bundesland Salzburg.

Von Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung spricht man, wenn ein Haushalt entweder ein Einkommen unter der Armutsgrenze aufweist bzw. gar nicht oder nur sehr gering in den Erwerbsarbeitsmarkt eingebunden ist. Die Armutsgefährdungsschwelle lag 2019 bei 1.286 Euro pro Monat für eine erwachsene Person.

Corona-Pandemie verstärkt soziale Ungleichheit

Wesentliche Gründe für Armut im Bundesland Salzburg sind ein geringes Einkommen bei hohen Lebenshaltungskosten. Aber auch ein Schicksalsschlag in der Familie, eine plötzliche Krankheit oder der Verlust des Arbeitsplatzes können Armut bedingen.

Die Corona-Pandemie verstärkt laut Aussagen von Fachleuten die soziale Ungleichheit noch zusätzlich und wirkt armutsverstärkend. Dazu würden sich Existenzsorgen und Nöte meist hinter verschlossenen Türen abspielen, so die Experten.