Und selbst kleine Tiere kosten Geld – auch in der Betreuung. Nicht alle tierischen Weihnachtsgeschenke haben ein so gutes Leben wie vier Kaninchen bei einer Familie in Anthering (Flachgau). Sie werden seit einem Jahr heiß geliebt – auch wenn sie viel Arbeit mit sich bringen, wie die sechsjährige Anja schildert: „Es ist viel zu tun beim Ausmisten.“
Kaninchen bei Mülltonne ausgesetzt
Allzu oft sind Tiere schon kurz nach der Bescherung unerwünscht und landen dann bestenfalls im Tierheim, wie Anita Baumgartner vom Tierheim „Theo“ in Seekirchen (Flachgau) erzählt: „Wir hatten letztes Jahr zwei ausgesetzte Kaninchen. Das ist wirklich der Klassiker. Sie wurden in einer Schachtel neben die Mülltonne gestellt.“
Experten raten dringend, sich die Anschaffung eines Tieres als Weihnachtsgeschenk gut zu überlegen. Landesveterinärdirektor Josef Schöchl sagt, vor Weihnachten seien Spontan-Käufe nicht zielführend: „Dann kommen viele ins Tierheim oder werden ausgesetzt. Es ist eine massive oder versteckte Tierquälerei.“
Immer mehr Käufe übers Internet
Manche Fachgeschäfte verzichten darauf, vor Weihnachten Tiere zu verkaufen. Aber mittlerweile läuft vieles auch über das Internet, kritisiert Tierschutz-Ombudsmann Alexander Geyrhofer: „Im Web kann man sich jederzeit Tiere bestellen. Sie sind ständig verfügbar. Es werden Tiere sogar ins Haus geliefert. Dieser Online-Handel nimmt ständig zu.“
Auch wenn heuer wegen der CoV-Krise bei vielen die Sehnsucht nach einem vierbeinigen Begleiter besonders groß ist, solle man nicht vergessen, dass ein Tier sehr viel Verantwortung mit sich bringt – zum Teil über viele Jahre.