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Gesundheit

CoV-Angst: Schmerzpatienten verweigern
Therapie

Aus Angst vor CoV-Ansteckung nehmen viele Patienten chronische Schmerzen in Kauf, anstatt zur Physiotherapie zu gehen. Das zeigt eine Umfrage unter 500 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren – ein Weg in die völlig falsche Richtung, sagen Physiotherapeuten. Gesundheitsschäden würden drohen.

Für Experten sind die Ergebnisse dieser Online-Umfrage alarmierend. Rund 60 Prozent teilten mit, dass sie an chronischen Schmerzen im Bewegungsapparat, im Rücken oder im Nacken- und Schulterbereich leiden.

„Langfristige Gesundheitsschäden drohen“

Wegen der CoV-Krise gehen nur 15 Prozent auch weiterhin zur Physiotherapie, lautet ein Ergebnis. Der Rest der Befragten löse das Schmerzproblem derzeit in Eigenregie. Knapp 40 Prozent gaben an, verstärkt Schmerzmittel zu nehmen. Rund 30 Prozent setzen auf mehr körperliche Schonung. Der Rest bekämpfe die Schmerzen zu Hause mit gezielten Turnübungen.

Die Absage von Behandlungsterminen wirke sich für Patienten und Physiotherapeuten gleichermaßen negativ aus, sagt Sarah Wimmer, Sprecherin des Landesverbandes der Physiotherapeuten: „Das sind finanzielle Einbußen für die Therapeuten. Bei den Patienten kann es zu langfristigen Gesundheitsschäden kommen, wenn man zum Beispiel bei einer neuen Knie-Prothese nicht sofort therapeutische Hilfe bekommt.“

Statt Behandlungen abzusagen, solle man sich besser telefonisch über die Sicherheitsmaßnahmen in der jeweiligen Praxis zu informieren, rät Wimmer.