Lehrer sitzt an seinem Tisch vor einem leeren Klassenzimmer, keiner der Schüler ist da
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Bildung

Schulstart verschoben: viele Fragen

Die Verlängerung der Weihnachtsferien bis 10. Jänner wirft für Bildungsdirektion und Bildungsressort in Salzburg einige Frage auf: So sei die angekündigte Betreuungsmöglichkeit für Kinder am 7. und 8. Jänner noch nicht geklärt – ebenso die angekündigten Massentests.

Am 11. statt am 7. Jänner beginnt die Schule im neuen Jahr, davor werden die Lehrer auf das Coronavirus getestet – das ist fix. Offen hingegen sind viele andere Fragen: Wo wird getestet, wer wird getestet und kommen auch die Oberstufen zurück in die Schule? Hier will das Bildungsministerium erst im Jänner entscheiden – je nach Infektionslage.

Betreuung für Kinder an Schulen noch offen

Erster Punkt ist die Betreuung für Schulkinder am 7. und 8. Jänner, wenn Eltern arbeiten gehen müssen. Diese beiden Betreuungstage fallen mit dem kolportierten Termin für die Massentests der Lehrer zusammen. In der Salzburger Bildungsdirektion vermisste man offizielle Informationen aus dem Bildungsministerium. Wer die Betreuung der Schüler übernimmt, wenn die Lehrer testen sind, sei ebenso noch nicht geklärt.

Um einen sicheren Schulbeginn zu gewährleisten, müsste jedenfalls vor einer etwaigen Betreuung in den Schulen getestet werden, sagte der Salzburger Bildungsdirektor Rudolf Mair: „Ich entnehme einen allfälligen Notbetrieb auch den Medien. Ich kann den Termin nicht verifizieren, weil mir keine offizielle Information zugegangen ist. Ich denke aber, wenn die Lehrer und Schüler am 7. und 8. Jänner in den Schulgebäuden sind, dann müssten die Tests vorher stattfinden."

CoV-Tests am 7. und 8. Jänner

Aus dem Bildungsministerium hieß es am Mittwoch, dass die Lehrertests gleichzeitig mit den nächsten Massentests am 7. und 8. Jänner stattfinden sollen. Dieses Testangebot soll diesmal auch für die Schüler gelten. Vor allem die Oberstufenschüler werden eingeladen, sich testen zu lassen, damit auch für sie der Präsenzunterricht wieder beginnen kann, hieß es aus dem Bildungsministerium.

Viele offene Fragen rund um Ferien-Verlängerung

SPÖ-Gewerkschafter fordern Tests für alle an Schulen

Der Sozialdemokratische Lehrerverein und die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter forderten am Mittwoch, dass die Testungen an den Schulen stattfinden sollen. Die Lehrervertreter pochen überhaupt auf kurze Wege und dass auch die Schüler regelmäßig getestet werden. „Ich befürworte definitiv solche Tests“, sagt FSG-Lehrervertreterin Diana Rathmayr. „Aber dann nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch die Schülerinnen und Schüler – regelmäßig natürlich. Alles andere hätte keinen Sinn, wenn nur Lehrer getestet werden.“

Sabine Gabath, Landeselternvertreterin für die Pflichtschulen, sieht das aber skeptisch: „Ich weiß, dass viele Eltern die Zustimmung zu den Testungen nicht freigegeben haben. Sie möchten nur bei Symptomen die Zustimmung geben und noch einmal gefragt werden. Ich glaube, dass die meisten Eltern generelle Schülertestungen ablehnen werden.“

Vorgangsweise „nebulös und irritierend“

Eine Teststrategie gebe es noch nicht, sagte auch Bildungslandesrätin Maria Hutter (ÖVP). „Nebulös und irritierend“ sei die Vorgehensweise des Ministeriums, hieß es aus dem Büro der Salzburger Bildungslandesrätin am Mittwoch. „Auch für mich sind noch viele Fragen offen“, sagte Hutter. „Ich habe selber leider noch keine Informationen, habe deshalb auch um ein Gespräch mit dem Herrn Bundesminister (Heinz Faßmann – Anm.) gebeten – zusammen mit den anderen für Bildung Zuständigen aus den Bundesländern. Das wird am Donnerstag stattfinden.“

Ob die Lehrertests verpflichtend sind, darüber wird noch diskutiert. Die Lehrervertretung will kein Testpflicht. Die Bereitschaft sei ohnehin da – das hätten die Lehrer-Massentests mit 70 Prozent Beteiligung gezeigt.