Tester bei Coronavirus Massentest
Land Salzburg
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Gesundheit

Massentests: Beteiligung weit unter der Erwartung

Mit der freiwilligen Testung der Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen haben am Montag die Massentests in Salzburg geendet. Die Bilanz fällt durchwachsen aus. Die erhoffte Zahl an Testungen wurde nicht erreicht – landesweit verzeichnete die Stadt Salzburg die niedrigste Beteiligung.

In den Seniorenwohnhäusern endete am Montag die Massentestreihe in Salzburg. Das landesweite Screening hatte am Freitag in der Stadt Salzburg begonnen, hier wurden an zwei Tagen rund 28.000 Personen getestet. Damit verzeichnet die Landeshauptstadt die niedrigste Test-Beteiligung im Bundesland. „Die niedrige Quote ist damit zu erklären, dass man in den Gemeinden am Land die Bürger leichter erreicht als in einer Großstadt, wie in der Stadt Salzburg“, sagt Salzburgs ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner.

Land hätte sich doppelt so hohe Beteiligung erwartet

Mit über 34 Prozent gingen im Flachgau die meisten Personen zu den Schnelltests. Insgesamt aber hätte man sich für das ganze Bundesland eine doppelt so hohe Beteiligung erwartet. Die übergebliebenen Kapazitäten will man bei der zweiten Testung verwenden, kündigt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) an. „Da wird sich die Bundesregierung überlegen, ein Anreizsystem für eine bessere Motivationslage zu schaffen, damit noch mehr Menschen an den Massentests mitmachen. Dafür werden wir die übrig gebliebenen Testkits verwenden können und generell haben wir Bedarf genug“, sagt Landeshauptmann Haslauer.

An Test teilgenommen: „Personen, die auf Abstand achten“

Beobachter berichteten an den Testtagen immer wieder von einer geringen Beteiligung durch Jugendliche. Das Land aber konnte diesen Trend am Montag nicht bestätigen. Erfreulich seien hingegen die wenigen positiven Fälle gewesen, hier hätte man sich drei Mal so viele erwartet, sagt Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. „Wir müssen noch abwarten bis alle positiven Ergebnisse mittels PCR-Test bestätigt oder widerlegt worden sind. Aber ich glaube, es hängt tatsächlich damit zusammen, dass bei den Tests eher jene Personen anwesend waren, die sich an Abstands- und Hygieneregeln halten“, sagt Juhasz.

Drei von zehn Schnelltests waren falsch

Landesweit wurden 538 positive Tests gemacht. Das ist das Ergebnis der Schnelltests, bei rund einem Drittel davon dürfte das Ergebnis aber falsch sein. Darauf lässt der PCR-Kontrolltest schließen. Für die Stadt Salzburg liegt das Ergebnis hier bereits vor, 23 von 75 positiven Schnelltests waren falsch.

Nächster Massentest für 8./9. Jänner geplant

Insgesamt betreuten an den vier Testtagen 6.000 Einsatzkräfte der Blaulichtorganisationen und des Bundesheeres mit den Gemeinden und der Stadtverwaltung die kostenlosen Tests. Der nächste Massentest soll in Salzburg am 8. und 9. Jänner stattfinden.

„Testen wird Teil der Grundhygiene werden“

Testen, das wird auch nach den Erfahrungen dieses Wochenendes, wohl künftig zum Alltag werden, ist LH Wilfried Haslauer (ÖVP) überzeugt. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das sich regelmäßig testen lassen zu einer Grundhygiene wird bis dieser Spuk vorbei ist und eine Durchimpfung der Bevölkerung gegeben ist“, so Haslauer.

SPÖ kritisiert Massentest als teuren PR-Gag

Die Salzburger SPÖ erneuerte am Montag einmal mehr ihre Kritik an den Massentests. Parteichef David Egger spricht von einem sinnlosen und teuren PR-Gag. In Salzburg ließen sich 28 Prozent der Wahlberechtigten testen.

FPÖ-Kritik: Regierung verjubelt Steuergeld

FPÖ-Chefin Marlene Svazek bezeichnet die Massentests als Steuergeldverschwendung und kündigt eine mündliche Anfrage zu den Massentests an. „Die Bevölkerung verdient hier umfassende Transparenz. Denn während viele Familien überhaupt gar nicht wissen, wie sie aufgrund der Maßnahmenpolitik der Regierung über diesen Winter kommen sollen, verjubeln ÖVP und Grüne hier Steuergeld im großen Stil“, sagt Svazek.

Grüne wollen Teststraßen in einigen Gemeinden halten

Salzburgs Grüne fordern nach den Massentests am Wochenende weitere Screenings für die Salzburger Bevölkerung. Für sie sei die groß angelegte Testung am Wochenende nur eine erste Momentaufnahme gewesen. Landtagsabgeordnete und Klubobfrau der Grünen im Salzburger Landtag Kimbie Humer-Vogl schlägt vor, dass einige der Teststraßen in den Gemeinden weiter offen gehalten werden, damit sich Personen schnell und unbürokratisch testen lassen können. „Je öfter wir die Tests wiederholen, umso eher gibt es verlässliche Aussagen darüber, wie es tatsächlich um die Infektionslage steht. Ich kann mir auch gut vorstellen, bestimmte Zielgruppen mit einem Anreizsystem anzusprechen und so zum Testen zu bewegen“, sagt Humer-Vogl.

NEOS begrüßen Verlängerung der Schnelltests

Auch die NEOS begrüßen die angekündigte Verlängerung der Schnelltests. Gesundheitssprecher Sebastian Huber sieht die Kombination aus Schnelltests mit bestehenden Testmöglichkeiten als sinnvolle Option. „Die durch die Verlängerung zusätzlich entstehenden Teststraßen könnten vor allem zu Tagesrandzeiten und an den Wochenenden ein zusätzliches Angebot sein und möglichst flächendeckend in allen Bezirken Salzburgs angeboten werden. Gerade für Personen ohne Symptome wäre ein niederschwelliger Zugang zu einem Schnelltest und die damit verbundene Sicherheit im Hinblick auf ein sicheres Weihnachtsfest ein gutes Angebot für die Bevölkerung. Sehr viele meiner Patienten berichten mir, dass sie gerade zur Weihnachtszeit zur Sicherheit gerne Tests machen möchten“, sagt Huber.

Massentests: Doppelt so hohe Beteiligung erwartet

Mit der freiwilligen Testung der Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen haben am Montag die Massentests in Salzburg geendet. Die Bilanz fällt durchwachsen aus. Die erhoffte Zahl an Testungen wurde nicht erreicht – landesweit verzeichnete die Stadt Salzburg die niedrigste Beteiligung.