Ein Lagerraum mit zwei Verkäuferinnen mit Gemüsesteigen
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Wirtschaft

Boom bei Lebensmittelzustellungen

Zu den Gewinnern von Coronavirus-Krise und Lockdown gehören Lebensmittelzusteller. Dieser Geschäftszweig floriert bei Handelsketten, aber auch Bauern haben die Absatzmöglichkeit für sich entdeckt.

Das Geschäft mit Lebensmittellieferungen nimmt im Bundesland Salzburg Fahrt auf. Egal ob große Handelsketten, Biolandwirte, Lebensmittelhändler oder kleiner Startups. Ein Beispiel, die „Marktninjas“ in der Stadt Salzburg. Sie liefern seit Neustem alles was man im Supermarkt bekommt – vorzugsweise Regionales. Der Fahrradkurier bringt die Lebensmittel zu den Kunden nach Hause. Obwohl es in Salzburg bereits zahlreiche Lebensmittellieferanten gibt, ist noch Platz für einen weiteren. Gerald Reisecker, Marktninjas-Geschäftsführer dazu: "Wir glauben, es geht gerade erst los, weil jetzt viele Salzburgerinnen und Salzburger auf den Geschmack kommen. Darin liegt auch unsere Stärke, weil wir wollen die Schnellsten sein die auch am selben Tag oder Abend noch hochwertige Lebensmittel aus der Region nach Hause liefern.“

Enormer Personalaufwand

Bei Interspar in Hallein (Tennengau) gehen täglich bis zu 100 Bestellungen ein. Die persönlichen Einkäufer arbeiten die Einkaufslisten ab, bevor die Lebensmittel ausgeliefert werden oder in der Abholstationen landen. Dies stellt einen enormen Personalaufwand dar, sagt Spar-Pressesprecherin Nicole Berkmann: „Der Aufwand ist wirklich erheblich. Der Personalshopper und das Zustellen sind nicht kostendeckend – für keinen Händler. Wir möchten es aber dennoch gerne anbieten für die Kunden die das nutzen möchten.“

Aus der Region, für die Region

Wie bei allen Lieferanten bestellen die Kunden online. Der Biohof Lecker im bayerischen Laufen ist auch telefonisch erreichbar. Ausgeliefert wird hauptsächlich im Norden von Salzburg und das zwei mal wöchentlich. Zur Auswahl stehen Lebensmittelboxen oder bereits die Zutaten für die Weihnachtsbäckerei, erklärt Hans Lecker: „In die Kisten kommt hinein, was regional bei uns wächst. Dementsprechend stellen wir die Kisten zusammen. Im Winter ist es schwieriger, da ergänzen wir mit Produkten aus dem Süden wie etwa Orangen oder Clementinen was jetzt auch zur Weihnachtszeit passt, aber alles aus 100 Prozent biologischem Anbau.“

Bis zu 80 Prozent mehr Bestellungen

Die meisten Produkte aber sind aus der Region für die Region. Ein Konzept auf das teilweise auch Christian Frenkenberger von der Biobox Frenkenberger in Hallwang (Flachgau) setzt: „Der Plan ist, dass die Lieferungen ganzjährig funktionieren – also auch wenn es ganz heiß ist draußen. Es muss alles frisch bleiben. Wir tun Fisch und Milchprodukte in die Kühlboxen. Die Kühlbox kommt dann in eine Überbox und auf auf die Kühlbox legen wir Brot, Gemüse etc. drauf.“ Drinnen ist alles, was die Nerven der Salzburger offenbar im ersten Lockdown gestärkt hat. Denn manche Lebensmittellieferanten hatten im Frühling um 80 Prozent mehr Bestellungen. Das wird sich für den zweiten Lockdown wohl wiederholen.

Lebensmittellieferungen boomen

Zu den Gewinnern von Coronavirus-Krise und dem von der türkis-grünen Bundesregierung verhängten Lockdown gehören jene Geschäftsleute, die Lebensmittel zu Kunden liefern. Das Geschäft floriert sowohl bei den großen Handelsketten. Auch viele Bauern haben den Lieferservice als rentable Absatzmöglichkeit für sich entdeckt. Vor allem frisches Obst und Gemüse lassen sich die Salzburger immer öfter nach Hause liefern.