Die CoV-Krise trifft heuer auch den Nikolaus und seine Kramperl  schwer.  Praktisch alle Läufe in Stadt und Land wurden schon abgesagt. Die Passen suchen nun Alternativen, um den alten  Brauch trotzdem irgendwie ausleben zu können.
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Chronik

Unklarheit über Krampus-Hausbesuche

Das Gesundheitsministerium hat klargestellt, dass der Nikolaus am 6. Dezember Hausbesuche machen darf. Bei den Krampusvereinen herrscht weiterhin Unsicherheit. Klar ist nur, die großen Krampus- und Perchtenläufe werden nicht stattfinden. Einige Vereine hoffen noch, zumindest Hausbesuche machen zu dürfen.

Am Donnerstagabend hat das Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass der Nikolaus jeweils wenige Begleiter haben darf. Genaue Zahlen wolle man nicht nennen. Wichtig sei, dass alle geltenden Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.

Michael Landertinger ist Vereinsobmann der Krampusse in Grödig (Flachgau): „Ich habe als Obmann ja auch die Verantwortung und mache mir deshalb auch Sorgen. Mein Appell an die anderen Vereine ist daher, bitte passt heuer ganz gut auf.“

In Grödig gibt es 45 Krampusse und 35 Kinderkrampusse – dort wo sie auftauchen kommen auch immer viele Schaulustige zusammen. Heuer ist das ein Risiko, wie Landertinger einräumt: „Es ist unser Hobby und wir würden uns natürlich wünschen, dass was stattfindet. Aber ich befürchte, dass das heuer nichts wird.“

Die CoV-Krise trifft heuer auch den Nikolaus und seine Kramperl  schwer.  Praktisch alle Läufe in Stadt und Land wurden schon abgesagt. Die Passen suchen nun Alternativen, um den alten  Brauch trotzdem irgendwie ausleben zu können.
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Einige Krampusvereine hoffen Hausbesuche machen zu dürfen

Hausbesuche unter Einhaltung von Hygiene-Maßnahmen?

Einige Vereine – wie etwa in St. Michael im Lungau und Pfarrwerfen – hofften nach wie vor, dass die Krampusse den Nikolaus begleiten dürfen. Die Hausbesuche würden sie dann nur mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen durchführen, beteuern die Vereine.

In anderen Orten wird es heuer keine Hausbesuche geben. Im Salzburger Stadtteil Gnigl wäre Hannes Brugger, Obmann der Salzburger Heimatvereine, heuer das dreißigste Mal dabei gewesen: „Ich möchte niemandem etwas vorschreiben, aber wir haben für unsere Gruppe beschlossen, heuer keine Hausbesuche zu machen.“

Image der Krampus-Gruppen könnte leiden

Zu groß sei die Gefahr einer Ansteckung und zu groß auch die Befürchtung, dass das Image der Krampusse und Perchten darunter leiden könnte, sagt Brugger: „Ich sehe die Krampus-Gruppen und Nikolaus-Geher in der Pflicht hier den Brauch und nicht ihre eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen. Denn ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert, wenn hier durch eine Krampus-Gruppe Corona übertragen wird.“