Das Zittern in Tennengau und Flachgau um den Fortbestand der Skischaukel Gaißau-Hintersee geht weiter. Es gebe von dem Grundbesitzer, der seinen Pachtvertrag als einziger noch nicht unterschrieben hat, weiterhin weder Zusage noch Absage, sagt Projektbetreiber Berthold Lindner.
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LH Haslauer peilt Skisaison ab Weihnachten an

Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) nennt die Öffnung der Skigebiete, Hotels und Pensionen ein paar Tage vor Weihnachten als Ziel. Er rechne ab 7. Dezember mit Öffnung des Handels und mit Präsenzunterricht an Volksschulen, vielleicht auch weiteren Schulstufen. Am 19. Dezember könnten Skilifte eventuell starten.

„Bei Gastronomie und Hotellerie bin ich nicht so sicher“, sagte Haslauer in einer Online-Pressegespräch am Nachmittag: „Da rechne ich eher eine Woche später damit.“ Als möglichen Termin für den Start in den Wintertourismus nannte Haslauer den 19. Dezember, einen Samstag. Salzburg habe einen stärkeren Inländeranteil unter den Gästen als etwa Tirol. Es sei damit nicht so stark von Reisewarnungen ausländischer Regierungen abhängig.

Vertrauen auf inländische Winterurlauber

Wichtig sei nun, dass die Infektionszahlen in den kommenden zweieinhalb Wochen massiv nach unten gehen. „Bei einer Inzidenzzahl von mehr als 100 macht es keinen Sinn, wesentliche Lockerung herbeizuführen. Das würde sonst gleich wieder zu einer Steigerung führen.“ Am Montag lag der 7-Tages-Wert pro 100.000 Einwohnern laut AGES in Salzburg noch bei hohen 649,9.

„Aber es geht in die richtige Richtung“, sagte Haslauer mit Blick auf die jüngsten Daten. Die Reproduktionszahl liege derzeit bei 1,05, die Verdoppelungszeit bei 32,3 Tagen. „Hier waren wir schon einmal bei 1,3 bzw. bei acht Tagen“, so der Landeshauptmann. Auch im medizinischen Bereiche gebe es Anzeichen für eine Entkrampfung der Situation.

Kitzsteinhorn Großvenediger dahinter Hohe Tauern Nationalpark Gletscher Klima Klimawandel Berge Alpin Alpinismus Dreitausender Gletscherskigebiet Kaprun Skifahren
Flugbild: Gerald Lehner
Skizirkus auf dem Schmiedinger Kees beim Kitzsteinhorn, hinten Großvenediger

Reproduktionszahl bald unter 1?

Für die erste Phase der geplanten Massentests – Lehrpersonal und Polizeibeamte – sieht sich Haslauer gut aufgestellt: „Das ist bewältigbar, die organisatorischen Details stellen derzeit Rotes Kreuz und Militärkommando auf. Die logistische und schwierigere Aufgabe kommt, wenn wir die Massentests am Wochenende vor Weihnachten durchführen werden.“ Nur ein Teil könne dann durch das Rote Kreuz und das Bundesheer abgedeckt werden. Möglicherweise müsse man auch auf geschulte Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren und auf medizinisches Personal zurückgreifen.

Aktuelle Daten
Knapp 6.500 Salzburger – vorwiegend Frauen und Männer, aber auch Jugendliche und Kinder – sind derzeit mit Covid-19 infiziert, 67 weniger als gestern. 228 Patienten werden in Spitälern betreut, 24 davon auf Intensivstationen. Die Intensivbetten in Salzburg sind damit zu rund 50 Prozent ausgelastet.

„Massentests werden eine Challenge“

Gehe man davon aus, dass sich 60 Prozent der Bevölkerung freiwillig testen lassen, würde das rund 300.000 Personen in Salzburg betreffen: „Das wird eine Challenge werden. Aber wenn es die Südtiroler und Slowaken geschafft haben, bin ich überzeugt, dass wir das auch zusammenbringen.“ Experten rechnen, dass etwa 1,5 Prozent der Getesteten positiv sein werden. Für Salzburg würde das 3.500 bis 4.000 Personen bedeuten: „Bisher sind das Maximum knapp unter 900 neue Fälle täglich gewesen.“

Die Testabwicklung selbst soll vor allem digital erfolgen: „Man meldet sich an, bekommt einen Slot, wird getestet und erhält das Ergebnis per SMS oder per APP. Für einen bestimmten Teil der Bevölkerung wird es auch analoge Betreuung brauchen“, so der Salzburger Landeshauptmann.

Er glaube nicht, dass sich Leute nicht testen lassen, weil sie Angst davor haben die Weihnachtsfeiertage in Quarantäne zu verbringen: „Die Masse der Leute ist sehr verantwortungsbewusst.“ Er sehe aber auch die Gefahr, dass ein negatives Testergebnis Feiern Tür und Tor öffne, weil sich die Leute in falscher Sicherheit wiegen: „Aber es ist wichtig, dass jene in Quarantäne gehen, die infiziert sind und nichts davon wissen. Wenn wir 60 Prozent freiwillig durchtesten können, dann können wir auch 60 Prozent der nicht erkannten Infektionen herausfiltern.“