Stefan Kraft in Garmisch-Partenkirchen im Zielraum
dpa/Angelika Warmuth
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Sport

Stefan Kraft zuversichtlich für Saisonstart

Österreichs Top-Skispringer Stefan Kraft blickt optimistisch in die bevorstehende Saison. Rechtzeitig vor dem Saisonstart am Wochenende im polnischen Wisla scheint der Schwarzacher wieder zu alter Stärke zurückgefunden zu haben.

Drei Mal ist es Stefan Kraft über den Sommer – wie er selbst sagt – „eingeschossen“, zuletzt Ende September bei der Österreichischen Meisterschaft in Bischofshofen. Wenige Tage vor dem Saisonstart scheint nun aber alles o.k. zu sein, auch wenn Kraft seinen Rücken auch während der Saison hegen und pflegen wird müssen.

„Muss ehrlich zu mir selber sein“

„Da muss ich einfach ehrlich zu mir sein. Wenn es wieder einmal spannt oder zwickt, dann muss ich eben einmal ein Training auslassen und springe nur die Quali, lasse einmal den Probedurchgang aus oder vielleicht sogar einmal ein ganzes Wettkampf-Wochenende, wenn danach ein Highlight am Programm steht. So ehrlich muss ich zu mir selbst heuer einfach sein, dann bin ich guter Dinge“, sagt Stefan Kraft.

Stefan Kraft Bischofshofen 2020
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Aushängeschild unter Österreichs „Skiadlern“: Stefan Kraft

Routine ist also das große Zauberwort für den 27-Jährigen. Genau die hat Stefan Kraft auch schon in der Saisonvorbereitung ausgespielt. Wegen des angeschlagenen Rückens hat der Schwarzacher viel weniger Sprünge absolviert als seine Kollegen, denen er beim abschließenden Trainingskurs in Innsbruck in den vergangenen beiden Wochen aber wieder „um die Ohren“ gesprungen sein soll.

Als Weltcup-Titelverteidiger der große Gejagte

Als Titelverteidiger im Gesamtweltcup ist Kraft vor dem Saisonstart der große Gejagte – dies in einer Saison, die mit Skiflug-WM, Toournee und Nordischer Ski-WM viele Höhepunkte bereit hält. Und wegen der Corona-Situation ganz anders sein wird als gewohnt. Dass die Sportler dabei in einer priviligierten Lage sind, sei auch ihm bewusst.

Stefan Kraft jubelt nach Sprung im Weltcup
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Als Weltcup-Gesamtsieger der vergangenen Saison ist Stefan Kraft heuer der große Gejagte

„Ich bin froh, dass wir Springen und trotz des Lockdowns in Österreich nach Polen reisen dürfen. Natürlich treffe ich mich derzeit auch mit keinen Freunden mehr zum Essen gehen. Das würde ich momentan selbst dann nicht mehr tun, wenn es erlaubt wäre, weil ich einfach das Risiko nicht eingehen will, wegen eines positiven Tests nicht nach Wisla fahren zu können oder dann zum Beispiel in Finnland oder Russland festzusitzen. Im Vergleich dazu sind die Einschränkungen bei uns ja minimal, und ich weiß, dass es da sicher Viele wesentlich härter trifft“, bekennt Stefan Kraft.

Teambewerb und Einzelbewerb

Nach Russland geht es für die Springer allerdings erst im Dezember. Vorerst wartet der Auftakt in Wisla mit einem Teambewerb am Samstag und dem Einzelbewerb am Sonntag.