Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

20 Monate Haft für mutmaßlichen Skidieb

Ein Serienskidieb aus Tschechien ist am Dienstag am Salzburger Landesgericht zu 20 Monaten unbedingter Haft verurteilt worden: Er soll über mehrere Jahre hinweg insgesamt 80 Paar Ski und fünf hochwertige Mountainbikes erbeutet haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Schaden durch die Diebstähle ist mit fast 150.000 Euro beträchtlich. Zwischen 500 und 1.000 Euro kosten Top-Alpinski mit Bindung, und auf solche hatte es der Tscheche laut Staatsanwaltschaft abgesehen.

Beim Prozess am Dienstag zeigten sich sowohl der Tscheche als auch ein Mittäter, der – bereits rechtskräftig – zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt wurde, voll geständig. Als Motiv für die Diebstähle nannte der Haupttäter aus Tschechien Spielsucht und gesundheitliche Probleme.

Mit großem Skisack Hotelkeller angesteuert

Mit einem großen Skisack ist der 44-Jährige in Hotels in Obertauern (Pongau/Lungau), Maria Alm (Pinzgau), Hermagor (Kärnten) und Seefeld (Tirol) aufgetreten und steuerte zielstrebig den jeweiligen Skikeller an.

Obwohl der Mann selbst kein Skifahrer ist, war er – um nicht aufzufallen – immer wieder in voller Skimontur samt Helm unterwegs. So konnte er, wenn der Skikeller versperrt war, unauffällig auf andere Gäste warten und so tun, als hätte er den Schlüssel vergessen und in den Skiraum mitgehen.

Überwachungskameras zeichneten Beutezüge auf

Überwachungskameras zeichneten seine Beutezüge auf, die Fotos des Tschechen lagen in diversen Polizeiposten auf. Trotzdem konnte er lange unerkannt bleiben, bis er im März 2020 in Tirol doch festgenommen wurde. In seinem Hotelzimmer sowie im Zimmer des Komplizen und dessen Mutter fand man gestohlene Ski. Die gestohlenen Ski verkaufte der Angeklagte.

20 Monate Haft für mutmaßlichen Skidieb

Mehr als 140.000 Euro Schaden soll ein gewerbsmäßiger Skidieb in Kärnten, Tirol und auch in Salzburg verursacht haben. Am Dienstag wurden ein 44 Jahre alter Tscheche und sein Komplize deshalb am Salzburger Landesgericht zu Haftstrafen verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hat den beiden insgesamt 80 Taten vorgeworfen.