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Gesundheit

CoV-Impfstoff: Herausforderung für Logistik

Die Nachricht, dass ein erster Impfstoff-Kandidat im Zulassungsverfahren ist, schürt bei vielen die Hoffnung, dass die Corona-Pandemie bald überwunden sein könnte. Offen ist allerdings noch, wie man die aufwändigen logistischen Herausforderungen rund um Transport, Lagerung und Verabreichung lösen wird. Die Planungen dazu laufen auf Hochtouren.

Der Impfstoff, den das deutsche Unternehmen Biontech zusammen mit dem US-Pharma-Konzern Pfizer entwickelt, wird voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2021 in Österreich verfügbar sein, schätzt der Salzburger Leiter der 3. Medizin am Uniklinikum, Primar Richard Greil. Offen sei noch die Frage der Logistik, speziell der Kühlkette, den diese müsse komplett nachvollziehbar sein, sagt Greil: „Im Jahr 2005 sind fast die Hälfte der Impfstoffe weltweit verschwendet worden, weil die Kühlkette nicht eingehalten werden konnte.“ Gerade beim Impfstoff von Biontech sei die Herausforderung groß, denn die Flüssigkeit muss bei minus 80 Grad gekühlt werden, so Greil.

Lagerung bei minus 80 Grad

Allerdings nicht bis zum Endverbraucher wie Pharmagroßhändler Peter Unterkofler betont: „Diese minus 70 bis minus 80 Grad, ist nur die langfristige Lagerung notwendig. Man kann den Impfstoff auch fünf Tage bei zwei bis acht Grad lagern, ohne dass es eine negative Auswirkung gibt. Daher muss jetzt bei den zentralen Lagern die Voraussetzungen dafür geschaffen werden.“ Der Transport zum Arzt kann dann unter der Temperatur zwei bis acht Grad erfolgen, so Unterkofler.

Die Vorbereitungen für die Verteilung des Impfstoffes

Impfteams sollen zu den Menschen kommen

Geimpft werden soll zunächst das medizinische Personal und die vulnerablen Gruppen. Anschließend sollen alle anderen Bevölkerungsgruppen mittels mobiler Impfteams geimpft werden, sagt Clemens Auer, Sonderbeauftragter für Gesundheit im Gesundheitsministerium: „Wir möchten gerne zum Impfen in die Betriebe und in den Schulen gehen, also überall dort wo viele Menschen zusammen sind.“

Noch viel Skepsis in der Bevölkerung

Offen ist noch wie man möglichst viele Menschen für eine Impfung gewinnen kann, denn die Skepsis gegen eine Impfung ist in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern hoch. Andreas Huss, der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, setzt auf Information: „Da braucht es Aufklärung! Die Menschen müssen wissen wie dieser Impfstoff entstanden ist, wie der auch schon auf Wirksamkeit, auf Verträglichkeit und auf Nebenwirkungen, überprüft worden ist. Da ist schon sehr viel passiert und diese Informationen müssen wir an die Menschen herantragen“. ÖGK-Obmann Huss geht davon aus, dass sich rund 50 Prozent der Bevölkerung impfen lassen werden.