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Wissenschaft

Physiker untersuchen Strahlenbelastung von Pilzen

34 Jahre nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl in der Ukraine untersuchen Physiker der Universität Salzburg, wie stark Speisepilze in Salzburg und Umgebung noch mit dem radioaktiven Isotop Cäsium 137 belastet sind. Die Forscher fanden dabei heraus, dass die Strahlenbelastung in den Pilzen noch immer nachweisbar ist, aber sie geben Entwarnung.

Die Pilzsaison ist zu Ende und viele passionierte Schwammerlsucher freuen sich jetzt über ihre Schätze in der Kühltruhe. Beim Reaktorunfall am 26. April 1986 wurde das radioaktive Isotop Cäsium 137 freigesetzt. Mehr als die Hälfte des radioaktiven Isotops ist in den vergangenen Jahren bereits zerfallen, aber noch immer kann man es in Pilzen nachweisen, denn Schwammerl nehmen Cäsium gezielt auf.

Eierschwammerl: Zehn Prozent überschreiten Grenzwert

Im Labor an der Universität Salzburg werden die frisch gepflückten Pilze für die Messung des radioaktiven Cäsiums vorbereitet. Die Proben werden getrocknet und anschließend zermahlen. Dicke Abschirmungen schützen während der Untersuchung vor störender Strahlung aus der Umwelt. „Der Grenzwert für die Cäsiumbelastung in Speisepilzen ist mit 600 Becquerel pro Kilogramm festgelegt, teilweise wird dieser Wert noch überschritten, bei Eierschwammerl überschreiten etwa zehn Prozent diesen Wert“, schildert Biophysiker Herbert Lettner von der Uni Salzburg.

Pilze in Salzburg, OÖ und Kärnten am stärksten belastet

In Salzburg, Oberösterreich und Kärnten sind die Pilze am stärksten belastet. Die gesetzlichen Grenzwerte sind allerdings sehr niedrig angesetzt. Einer nennenswerten Strahlenbelastung setzt man sich beim Verzehr der Pilze nicht aus. „Würde man die maximale erlaubte Konzentration von 600 Becquerel pro Kilogramm als Grundlage verwenden, dann müsste man 100 Kilo Pilze konsumieren, um auf ein Drittel der natürlichen Strahlenbelastung zu kommen, die man ohnehin erhält“, sagt Lettner.

Physiker untersuchen Strahlenbelastung von Pilzen

34 Jahre nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl in der Ukraine untersuchen Physiker der Universität Salzburg, wie stark Speisepilze in Salzburg und Umgebung noch mit dem radioaktiven Isotop Cäsium 137 belastet sind. Die Forscher fanden dabei heraus, dass die Strahlenbelastung in den Pilzen noch immer nachweisbar ist, aber sie geben Entwarnung.