Chronik

Quarantäne in Kuchl zeigt erste Wirkung

Die Quarantäne in Kuchl (Tennengau) zeigt jetzt erste Wirkung: Die Infektionszahlen sind seit der Sperre des Ortes vor gut einer Woche von 131 Fällen mittlerweile um rund ein Viertel gesunken.

Nach dem Höchststand von 131 sind es aktuell 101 CoV-Infektionsfälle, damit habe die Sperre des Ortes bereits gewirkt, sagte Bürgermeister Thomas Freylinger (ÖVP). „Die Kuchler halten sich daran. Für die Wirtschaft ist es natürlich eine wahnsinnige Belastung, zwei Wochen fast stillzustehen. Dennoch gilt es, dass wir die Fallzahlen möglichst schnell senken, damit es nicht zu weiteren Einschränkungen kommt und auch keine Verlängerung der Quarantäne passiert“, so Freylinger.

Unbelehrbare Quarantänebrecher sorgen für Ärger

Für Ärger sorgt allerdings, dass es einzelne Unbelehrbare gibt, die zu den Polizisten an den Kontrollposten sagen, sie seien nur auf der Durchfahrt, dann aber in Kuchl halten und dort sogar einkaufen, sagte Freylinger. Die Wirtschaftsbetriebe hätten sich mit der Lage in Kuchl zwar arrangiert, alle hoffen aber, dass die Quarantäne am 1. November endet, sagte auch der Obmann der Wirtschaftskammer-Bezirksstelle im Tennengau, Johann Struber.

In intensiven Verhandlungen mit den Behörden und den ÖBB ist es inzwischen auch gelungen, dass die Bahn doch wieder in Kuchl hält, damit etwa Mitarbeiterinnen in Pflegeberufen zur Arbeit nach Salzburg kommen können.

Nach wie vor Vorwürfe gegen Kuchler Bevölkerung

Auch nach der ersten Quarantäne-Woche muss sich die Kuchler Bevölkerung weiter gegen Vorwürfe wehren, leichtsinnig und fahrlässig die rasche Ausbreitung des Virus verursacht zu haben. So wurden zuletzt Vorwürfe laut, die Kuchler seien Schuld an der Infektionswelle im benachbarten Berchtesgaden in Bayern. Das widerlegten zwar offizielle bayerische Stellen, der Kuchler Bürgermeister Thomas Freylinger (ÖVP) ärgert sich jedoch weiter.

Betonmauern wegen Quarantänebrecher

Elf dauerhafte, technische Straßensperren und vier mit Polizisten besetzte Kontrollpunkte sichern die zweiwöchige Quarantäne der Gemeinde ab. Hier kam es laut Polizei überwiegend zu keinen Zwischenfällen, bestätigt Hans Wolfgruber von der Salzburger Landespolizeidirektion. An vier technischen Sperren mussten aber Betonmauern aufgestellt werden, weil Quarantänebrecher zuvor immer wieder Sperrgitter entfernt hatten. Bis zu 150 Autofahrer müssen pro Tag umdrehen, weil sie nicht nach Kuchl hinein- oder herausfahren dürfen.